Darum gehen Frauen zu zweit

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arum gehen Frauen zu zweit zum WC? Es gibt Fragen, die halten sich ewig - so wie die Eitel keit der "Die reden dort jetzt sicher über mich"-Fragesteller. Die Wahrheit freilich ist wie immer öde. Früher, als der Abend öfter spät und man selbst leicht legasthenisch wurde, stützte man sich entlang der Freundin durchs Lokal. Und heute lost sie uns durchs Labyrinth der Trend-Boudoirs.

Letztere verweigern nämlich immer öfter "Mann/
Frau"-Aufkleber und setzen lieber auf ästhetischen Denksport. Beispiel? Schauen Sie mal ins generalüberholte Sushi-Lokal "Dots". Wobei an sich nichts gegen den Konnex Klo und Kreativität spräche. Nahm doch Björk, die dieser Tage eine Reunion mit ihrer ersten Band "Sugarcubes" feierte, ihre Party-Hymne "There is more to life than this" in den Toiletten der Londoner Milk Bar auf. Ein immer noch guter, wahrer Song. Denn: Wo, wenn nicht in Schlange vorm Klo trifft man alle Party-Gäste wieder? In einer solchen Runde hatten wir zuletzt auch die Idee, dass es sich bei den androgynen WCs nicht um Stil-Ausrutscher, sondern um patscherte Flirt-Anordnungen handeln könnte. Immerhin gaben drei von fünf zu, schon mal nett mit einem Fremden gefachsimpelt zu haben - wer wohin und so.

Wobei ich selbst bei neuen Bekannten zur Vorsicht raten würde, damit nicht Folgendes passiert: Später Abend, vertrautes Lokal und ein halb vertrautes Gesicht, das mich so vorstellte: "Das ist die Ulli, wir kennen uns vom Klo." Ein allgemeines "Ach?" folgte und ich musste weg. Aufs WC. Mit Freundin. Zum Reden.

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