Herbst für Nostalgiker

I
führ zwa harbe Rappen, mei Zeugl steht am Gra ben . . . " Ich hab zwar keine Ahnung, ob man bei heutigen Wienerlied-Festivals noch das berühmte Fiakerlied intoniert, aber Sie könnten es erforschen. Im Konzert-Café Schmid-Hansl (18., Schulgasse 31) beginnt heute wieder das Festival Wien im Rosenstolz (bis 28. 10. [*] 406-36-58): Eröffnungskonzert mit Karl Hodina; morgen freche Volksmusik von Tesak & Blazek, die u. a. zeigt, wo die Wiener Musi herkommt, aus der "Prowienz" (wie das Programm heißt). Auch das Fiakerlied wurde nicht von einem Wiener, sondern von einem Burgenländer geschrieben, na ja, das ist nur die halbe Wahrheit. Der Komponist Gustav Pick (1832-1921) wurde im k. k. ungarischen Rohoncz geboren, dem heutigen Rechnitz; seine Kindheit verbrachte der Kaufmannssohn im Ghetto. Als 1885 Fürstin Paula Metternich im Prater ein Fest zum 100. Geburtstag der Fiaker-Zunft gab, sang Alexander Girardi erstmals das Fiakerlied. Der Prater eignet sich speziell um diese Jahreszeit prächtig für einen Spaziergang; die Kinder lockt man dorthin am ehesten mit dem Versprechen, auch Ringelspiel oder, je nach Alter, Geisterbahn fahren zu dürfen. An Wiener Liedern können Sie sich dieser Tage auch noch beim Festival Wean Hean erfreuen. Heute: Wiener-Musik-Nachwuchs, u. a. Andreas Sauerzapf, Salzbäuerinnen; Waldmüller-Zentrum (10., Haseng. 38-40; 19.30h). Und nun zu etwas ganz anderem: Jeanne Moreau als Spielsüchtige; Filmmuseum (21h): La Baie des anges von Jacques Demy (1963, engl. UT).

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