Ein hoffentlich würziges Weekend

H
opp auf Dover oder i streu da Pfeffer in Orsch!" Mit diesem kernigen Ausruf feuerte vor etlichen Jahrzehnten Gabriele Jacoby als Eliza Doolittle das Pferd an, auf das sie gesetzt hatte - beim noblen Rennen in Ascot. Kraftausdrücke auf der Bühne waren damals noch nicht so üblich wie heute. Blumenmädchen Elizas Schrei weckte trotzdem bloß Heiterkeit. Denn allen war sofort klar: Die junge Dame hatte offenbar in der Benimm-Schule von Joseph Meinrad alias Henry Higgins' noch nicht die nötigen Fortschritte erzielt, um in nobler Gesellschaft aufzutreten. Hübsch wienerisch war damals diese "Fair Lady" im Theater an der Wien. Doch nicht davon soll heute die Rede sein, sondern vom vernachlässigten Pfeffer, der fast nie schmeckt wie er sollte, weil er, gemahlen oder ungemahlen, zu lange herum gestanden ist. Selbst aus den ranken, schlanken Riesen-Mühlen, die Ober in Luxus-Lokalen über der Mahlzeit schwenken, kommt selten etwas heraus, was den Namen Pfeffer verdient. Tut mir leid, das musste endlich einmal heraus. Was tun? Ausgerauchte Gewürze einfach wegwerfen. Hat keinen Sinn, etwas aufzuheben, was seinen Zweck eingebüßt hat . . .

Würzige Wochenend-Vergnügungen? Ab durch die Hecke. Kinderfilm & Satire. Köstlich. "Abouna", Vatersuche im Tschad (Top). Ausstellungen: "Summer of Love", Sixties (bis 17.9. Kunsthalle). Die Couch, Freud multimedial im Freud-Museum. Samstag gibt es ein City Speed Dating (20h) in Schloss Neugebäude, die Paare besuchen Lasse Hallströms Film "Casanova".

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