Buback-Mord: Verteidiger will Freispruch für RAF-Terroristin

BubackMord Verteidiger will Freispruch
BubackMord Verteidiger will Freispruch(c) Reuters/ALEX DOMANSKI
  • Drucken

Verena Becker soll am Mord des deutschen Generalbundesanwalts Buback beteiligt gewesen sein. Sie will damit nichts zu tun haben. Bis heute ist unklar, wer damals geschossen hat.

Im Prozess um den Mord am deutschen Generalbundesanwalt Siegfried Buback will die Verteidigung einen Freispruch für die angeklagte Ex-Terroristin Verena Becker erreichen. "Die Hauptverhandlung lässt keinen Raum mehr für die Tatsachenbehauptung, dass Frau Becker am 7. April 1977 auf der Suzuki gesessen hätte", sagte Verteidiger Walter Venedey am Dienstag vor dem Oberlandesgericht Stuttgart.

Bei dem Attentat fuhren 1977 in Karlsruhe zwei vermummte RAF-Terroristen auf einem Motorrad neben Bubacks Dienstwagen, der an einer Ampel  gehalten hatte. Mit einem automatischen Gewehr wurde aus nächster Nähe durch das rechte Seitenfenster in das Wageninnere geschossen. Buback und sein Fahrer Wolfgang Göber waren sofort tot. Ihr Begleiter Georg Wurster starb kurz darauf. Bis heute ist ungeklärt, wer damals die tödlichen Schüsse auf Buback abgefeuert hatte.

Die Bundesanwaltschaft hatte viereinhalb Jahre Haft wegen Beihilfe zu dem Mordanschlag beantragt.

Becker: "Ich war nicht dabei"

Becker hatte im Mai 2012 erstmals zu dem 25 Jahre zurückliegenden Mord Stellung bezogen. In einer 20-minütigen Erklärung betonte sie: "Ich war nicht dabei." Sie sei auch an den konkreten Anschlagsvorbereitungen nicht beteiligt gewesen. "Die Tatvorwürfe sind alles falsche Behauptungen, die ich so nicht stehen lassen kann", sagte Becker.

Weiters führte die 59-Jährige aus, sie habe sich bis einen Tag nach dem Attentat im Jemen aufgehalten und sei über Rom in die Bundesrepublik zurückgekehrt. "Ich erfuhr in Rom aus Zeitungen vom Anschlag auf Buback", sagte sie. "Ich war bis zu meiner Verhaftung im Mai 1977 nie in Karlsruhe gewesen", heißt es in der Erklärung weiter. Sie sei auch nicht an der Planung beteiligt gewesen. Bei einem Treffen der RAF-Terroristen 1976 sei über ein mögliches Attentat auf Buback diskutiert worden, sagte Becker. Mehr wisse sie nicht.

(Ag./Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Terror aus der eigenen…

Die Verbrechen der RAF

Zeitreise

Deutschland: RAF-Terroristin gibt Buback-Mörder nicht preis

Auch nach 35 Jahren bleibt der spektakuläre Politmord an Generalbundesanwalt Buback ungeklärt: Verena Becker, wegen Mittäterschaft angeklagt, gab eine mit Spannung erwartete „Erklärung“ ab – und enttäuschte.
BubackMord RAFTerroristin bricht Schweigen
Zeitreise

Buback-Mord: RAF-Terroristin bricht ihr Schweigen

Prozess: Verena Becker spricht 35 Jahre nach dem Mord an dem deutschen Generalbundesanwalt Buback über den Anschlag - und betont: "Ich war nicht dabei". Bis heute ist ungeklar, wer damals geschossen hat.
Stefan wisniewski
Zeitreise

RAF-Terrorist enttarnt Buback als NSDAP-Mitglied

8179469 - das Rätsel um die Zahlenkombination auf dem Pulli von Stefan Wisniewski ist gelüftet. Es ist die NSDAP-Mitgliedsnummer des 1977 erschossenen Generalbundesanwalts Buback. Ist er sein Mörder?

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.