Flucht in die Edelmetalle

Flucht Edelmetalle
Flucht Edelmetalle(c) REUTERS (LISI NIESNER)
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EZB und Fed haben "geliefert"– und auf die Edelmetallpreise hat das offenbar den von den Investoren gewünschten Effekt: Gold und Silber erleben einen Höhenflug.

Kein Wunder: Kein vernünftiger Investor glaubt den Notenbanken, dass unbegrenztes Gelddrucken mittelfristig nicht zu höherer Inflation führen wird. Das treibt viele Investoren zurück in den sicheren Hafen Gold. Und im Windschatten des gelben Edelmetalls prescht auch der Silberpreis ordentlich vor. Und zwar viel stärker als der des Goldes. Seit der EZB-Anleihenkaufentscheidung sind die Silbernotierungen annähernd doppelt so stark gestiegen wie der Goldpreis.

Das wird wohl weiter so bleiben: Kanadische Silberexperten gehen davon aus, dass die Silbernotierung bis Anfang kommenden Jahres auf 37 Dollar je Feinunze hochziehen wird. Das ist durchaus realistisch, zumal die Notierung innerhalb eines Monats schon von unter 28 auf über 33 Dollar gestiegen ist.

(c) Die Presse / HR

Allerdings: Derzeit legt auch der Euro recht ordentlich zu, was die Gewinne mit Gold und Silber in hiesiger Währung etwas einbremst.

Wie gesagt: Silber reagiert stärker als Gold, für kurzfristige Spekulationen mit „Papiersilber“ etwa in Form von Derivaten ist es deshalb besser geeignet. Für Anlagen ist die „Papierform“ des Metalls der physische Ausprägung in Form von Barren ohnehin vorzuziehen. Im Gegensatz zu Gold ist der Silberkauf nämlich mehrwertsteuerpflichtig und damit zu teuer. Derivate halten in Sachen Sicherheit zwar keinen Vergleich mit Barren aus. Aber wer das Schlimmste befürchtet und seine Währung deshalb zum Angreifen daheim haben will, der wird ohnehin zu Gold greifen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.09.2012)

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