Präsident: Griechenland "gnadenlos ausgepeitscht"

Greece's President Papoulias addresses a news conference after an EU leaders summit in Brussels
Greece's President Papoulias addresses a news conference after an EU leaders summit in BrusselsREUTERS
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Papoulias bitte die EU-Länder um Hilfe. Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es im August: Athen hat mehr eingenommen als ausgegeben.

Griechenland ist nach Ansicht seines Präsidenten lange genug wegen seiner Schuldenpolitik "gnadenlos ausgepeitscht" worden. Nun müssten die Staaten der Europäischen Union Griechenland und anderen ihren angeschlagenen Partnerländern zur Hilfe kommen, sagte Karolos Papoulias am Dienstag. "Ich denke, wir haben für unsere Fehler ausreichend bezahlt." Europa müsse verstehen, dass es nun Griechenland helfen muss, sagte der 83-jährige frühere Widerstandskämpfer während eines Treffens mit dem kanadischen Senatspräsidenten Noël Kinsella. "Und nicht nur Griechenland, sondern Spanien, Portugal und Irland, um die Wirtschaftskrise zu überstehen."

Kleiner Haushaltsüberschuss

Unterdessen wurde bekannt, dass Griechenland im August erstmals seit Jahren mehr eingenommen als ausgegeben. Das Land habe einen Überschuss in Höhe von 850 Millionen Euro erwirtschaftet, teilte am Dienstag das Finanzministerium mit. Auf die ersten acht Monate des Jahres gerechnet ergebe sich jedoch ein Defizit von knapp 1,3 Milliarden Euro.Nachhaltig dürfte diese Entwicklung aber nicht sein: Experten führten die positive Entwicklung darauf zurück, dass Athen seit Monaten nur noch die dringendsten Rechnungen bezahle. Ein echter ausgeglichener Haushalt unter Berücksichtigung des Schuldendienstes stehe dagegen noch in weiter Ferne, hieß es im Ministerium

Neues Sparpaket in Höhe von 11,5 Mrd. Euro

Griechenland ist nur durch milliardenschwere internationale Rettungsaktionen vor der Pleite bewahrt worden. Das Land musste darauf im Gegenzug ein Sparpaket nach dem anderen auflegen. Dies hat allerdings auch dazu geführt, dass die Wirtschaft des Landes eingebrochen ist - was neue Sparanstrengungen erschwert.

Derzeit muss Griechenland seinen Gläubigern ein neues Sparpaket im Umfang von mindestens 11,5 Milliarden Euro vorlegen, die Maßnahmen sind aber innerhalb der griechischen Koalition umstritten. Die Athener Regierung muss ihre Maßnahmen am Freitag auch beim Treffen der Euro-Finanzminister in Zyperns Hauptstadt Nikosia vorstellen.

(APA/AFP/dpa)

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