Ex-EZB-Direktorin Tumpel-Gugerell: Euro wird überleben

Die Presse (Clemens Fabry)
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Gertrude Tumpel-Gugerell meint, dass die Eurozone in der jetzigen Form erhalten bleiben wird. Die Staaten seien auf einem guten Weg.

Die frühere EZB-Direktorin Getrude Tumpel-Gugerell geht davon aus, dass der Euro überleben wird - "mit den 17 Teilnehmern, die wir jetzt haben". Man habe auf dem Weg zur Problemlösung "schon einige schwierige Gipfel erreicht" und sei auf einem guten Weg, sagte Tumpel-Gugerell am Samstag in der Ö1-Radioreihe "Im Journal zu Gast".

Sie sei überzeugt, dass ein Verbleib Griechenlands in der Eurozone "die bevorzugte Variante" sei, sagte Tumpel-Gugerell. Für Griechenland sei es jetzt wichtig, wieder Vertrauen und Investitionen zu bekommen. Junge Menschen in Griechenland sollten das Land nicht verlassen, "sondern mithelfen, dass es wieder auf die Beine kommt".

Dass die Europäische Zentralbank künftig auch die Oberaufsicht über alle europäischen Banken übernehmen soll, sei "kein unerwarteter Schritt, aber sicher eine große Herausforderung". Mit den nationalen Institutionen zur Bankenaufsicht sei man "etwas an die Grenzen gestoßen".

Von einer Volksabstimmung über die Finanzierung der angeschlagenen Euro-Länder hält die Notenbankerin wenig. "Normale Wahlen sind der Ort, wo man das austragen kann." Die bisherigen Maßnahmen seien von den Regierungen beschlossen und in den nationalen Parlamenten ausreichend diskutiert worden, "und auch eine Notenbank ist demokratische legitimiert, sowohl eine nationale Notenbank als auch die Europäische Zentralbank."

Ob sie die Nachfolge von Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny antreten will, dessen Mandat im kommenden Sommer abläuft, will sich Tumpel-Gugerell "zum gegebenen Zeitpunkt überlegen".

(APA)

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