Kampf gegen Korruption im Weltfußball

Kampf gegen Korruption Weltfussball
Kampf gegen Korruption Weltfussball(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Hans Oberlaender)
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Der Internationale Fußball-Verband plant ein Meldesystem für anonyme Informanten.

Frankfurt. In der Korruptionsbekämpfung will der Internationale Fußball-Verband (Fifa) bis Ende September ein Meldesystem für anonyme Informanten installieren. Nach einem Bericht der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ soll ein umfangreiches Programm bei der nächsten Sitzung der Fifa-Exekutive am 27. und 28. September in Zürich verabschiedet werden. Ob dieses System allerdings auch in den eigenen Reihen greifen wird, bleibt abzuwarten.

Durch diese Maßnahme sollen Tippgeber jedenfalls die Möglichkeit bekommen, Hinweise zu Missständen, dubiosen Verstrickungen und verdächtigen Funktionären abzugeben. „Es ist ein Muss für jede Organisation, die Korruption seriös bekämpfen will. Das System wird zeitnah eingerichtet werden“, sagte der neue Sicherheitschef der Fifa, der Deutsche Ralf Mutschke.

Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen die Aufklärung durch Chefermittler Michael Garcia (USA) und den deutschen Richter Joachim Eckert vorantreiben. „Korruption ist ein abgeschottetes System, meist ohne Verträge oder Beweise. Ohne manche anonyme Hinweisgeber hätten in der Wirtschaft einige große Verfahren nicht geführt werden können“, sagte Eckert, der neue Spruchkammer-Vorsitzende der zweigeteilten Fifa-Ethikkommission. Er plädierte sogar für einen Straferlass bei kooperationswilligen Tätern – ähnlich dem Ansatz im Kampf gegen Doping, in dem geständigen Sportlern, die zudem Aufklärungsarbeit leisten, sogar Straffreiheit zugebilligt werden soll. Eckert: „Ja, man müsste über eine Amnestie nachdenken.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.09.2012)

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