Ein alternder Superstar und das Versprechen für die Zukunft

Mit dem Beginn der Australian Open fällt auch der Startschuss zur »Aussie Time«. Lleyton Hewitt und Bernard Tomic fliegen sämtliche Fan-Herzen zu.

Jedes Mal, wenn Lleyton Hewitt unter tosendem Applaus die Rod-Laver-Arena, den größten Court bei den Australian Open, betritt, wird man das ungute Gefühl nicht los, es könnte sein letzter großer Auftritt bei „seinem“ Heimturnier sein. Weniger das fortgeschrittene Alter, Hewitt wird im Februar 32 Jahre alt, sondern seine Verletzungshistorie rufen Zweifler auf den Plan. Seit 1998 tourt er um die Welt, kaum ein Jahr verging ohne Zwangspausen. Die Hüfte ist Hewitts Achillesferse.

Doch 2013, im Spätherbst seiner Karriere, ist plötzlich alles in Ordnung. „Rusty“, wie er von treuen Anhängern genannt wird, spricht von einer „optimalen Vorbereitung“ auf seine 17. Australian Open in Folge. Der Körper klagt kein Wehleid, die Form ist bestechend. Beim Turniersieg in Kooyong entzauberte er Milos Raonic, Tomas Berdych und Juan Martín del Potro.

Siege, die die Hoffnung der tennis-verrückten Australier nähren und Hewitts Chancen auf ein Überstehen der ersten Melbourne-Runde steigen lassen. Gegner dort ist mit Janko Tipsarević die Nummer neun der Rangliste. „Es hätte einfacher kommen können, aber ich bin mir sicher, dass Tipsarević keine Freude damit hat, mir gleich zum Auftakt zu begegnen.“

Wenn für Hewitt irgendwann tatsächlich der letzte Vorhang fällt, soll Bernard Tomic das große Erbe des ehemals besten Tennisspielers der Welt antreten. Tomic, 20, ist der jüngste Spieler in der erweiterten Weltspitze. Ihm wird die Aufgabe zuteil, Australiens Erfolg für das nächste Jahrzehnt sicherzustellen. Dass Lleyton Hewitt in seiner Jugend nicht zu den größten Vorbildern zählte, wird ihm spätestens mit dem Gewinn der Australian Open wohl verziehen werden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.01.2013)

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