Kühlschrank voll per Mausklick

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SymbolfotoClemens Fabry
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Der Wocheneinkauf im Internet: Dafür gibt es mittlerweile mehrere Möglichkeiten. Allerdings haben die meisten Lebensmittel-Shops noch einige Nachteile.

[Wien] Milch, Obst, Gemüse, Müsli: All das gibt es schon lange nicht mehr nur im örtlichen Supermarkt, sondern auch im Internet. Wurden früher nur Bücher und DVDs online eingekauft, kann man heute fast alle Waren des täglichen Bedarfs per Mausklick erwerben. Das Sortiment ist groß: Sogar Frischwaren werden verschickt. Und das Angebot wächst.

Ganz vorn dabei ist die Rewe-Gruppe, die in Österreich unter anderem mit Billa, Merkur, Penny und Bipa vertreten ist. Der wohl nützlichste Online-Shop für Lebensmittel ist jener von Billa (billa.at). Das Sortiment ist umfangreich und steht dem einer mittelgroßen Filiale kaum um etwas nach. Alle Produkte sind bebildert, der Shop übersichtlich aufbereitet. Neben Lebensmitteln gibt es Büroartikel, Haushaltswaren und Kosmetik. Obst, Gemüse, Fleisch und Aufschnitt werden nach Gewicht gekauft. Auch „sensible“ Artikel wie Milch und Eier befinden sich im Angebot.

Eine Bestellung funktioniert so: Wie in einem normalen Online-Shop klickt man die Artikel, die man möchte, in seinen Einkaufswagen. Bei der Lieferung gibt es dann bestimmte Zeitfenster, für die es jeweils eine eigene Frist gibt. Wer zum Beispiel seine Bestellung am Dienstag zwischen neun Uhr und 12 Uhr geliefert haben möchte, muss diese spätestens bis Montag 13 Uhr aufgeben. Wer die Sachen zwischen 12 Uhr und 15 Uhr geliefert haben möchte, hat bis 17 Uhr Zeit. Es stehen jeweils verschiedene Lieferzeitpunkte zur Auswahl, denn: Wer die Bestellung entgegennehmen möchte, muss zu Hause sein.

Lieferungen nur in Wien


Die Liefergebühren ric
hten sich nach dem Gewicht der Bestellung. Pro 50 Kilo werden 5,99 Euro fällig. Der Mindestbestellwert liegt bei 25 Euro. Teilweise sind auch die Preise etwas höher als im Geschäft. Großer Nachteil: Bestellungen sind nur innerhalb Wiens möglich. Ob und wohin das Liefergebiet ausgedehnt wird, möchte Rewe nicht sagen.

Ein etwas größeres Liefergebiet hat Merkur (merkurdirekt.com). Der Supermarkt liefert innerhalb Wiens, aber auch im Großraum Linz und im Raum Baden/Wiener Neustadt. Der Shop existiert seit dem Jahr 2000 – und irgendwie macht es den Eindruck, als sei er seither nicht erneuert worden. Die Seite ist recht unübersichtlich und zu vielen Produkten existieren keine Bilder. Milch gibt es nur in der Haltbarvariante, dafür gibt es auch allerhand Einrichtungswaren.

In Wien können die Kunden aus noch mehr Lieferfenstern wählen als bei Billa. Bei einigen Fenstern gibt es Rabatte, teilweise ist die Zustellung gratis. Ansonsten kostet sie 8,99 Euro. Im Raum Linz erfolgt die Lieferung nur zwei Mal pro Woche und im Gebiet Baden/Wiener Neustadt jeden Nachmittag von Montag bis Freitag. Auch hier muss die Bestellung bis zum Vortag eingegangen sein.

Wer auf der Suche nach ausgefalleneren Produkten ist, sollte die Seite des Onlinewarenhauses Amazon (amazon.de) ansteuern. Der Händler bietet zwar keine Frischwaren, dafür aber eine große Auswahl an haltbaren Produkten wie Kaffee, Müslis, Süßigkeiten, Wein und Saucen. Auch viele ausländische Produkte, die es nicht im heimischen Supermarkt gibt, sind im Angebot. Bestellt werden können allerdings nur Waren, die direkt von Amazon kommen. Viele Händler, die dort ihre Waren feilbieten, liefern nicht nach Österreich. Amazon liefert ab einem Bestellwert von 20 Euro kostenlos.

Neben diesen großen Händlern sind auch kleinere Anbieter im Internet unterwegs. Zum Beispiel der Biohof Adamah (adamah.at), der sich mit seinen „Biokistln“ einen Namen gemacht hat. Kunden können aus verschiedenen Varianten wählen, die sie dann regelmäßig an die Haustür geliefert bekommen. Sonstige Nischenanbieter sind etwa Bobbys (bobbys.at), ein Wiener Lebensmittelgeschäft für britische und amerikanische Produkte, und Jungborn (jungborn.at), das vorwiegend biologische Lebensmittel verkauft.

Spar bietet mit Interspar (interspar.at) zwar auch einen Onlineshop, Lebensmittel gibt es dort aber nicht. Das Hauptaugenmerk liegt auf Haushaltswaren und Elektronikartikeln. Der Konzern betreibt allerdings eine Spezialseite für Wein: weinwelt.at. Dort gibt es auch einige Delikatessen. Auf Anfrage heißt es aber, ein Onlineshop für sonstige Lebensmittel sei vorerst nicht geplant.

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