Simmering gegen St. Pölten: Häupl unter "friendly fire"

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Krieg der Worte zwischen der Wiener und der niederösterreichischen SPÖ-Landespartei.

St.pölten/Wien/Red. Zwei Tage nach der Volksbefragung übt sich die mit ihrem Einsatz für ein Berufsheer gescheiterte SPÖ in Manöverkritik – in aller Öffentlichkeit. Josef Leitner, Chef der niederösterreichischen Landespartei, die am 3.März eine Landtagswahl gegen Erwin Prölls ÖVP zu schlagen hat, attackierte am Dienstag per „Kurier“ den Wiener Bürgermeister Michael Häupl, der die Befragung ursprünglich initiiert hatte.

Häupl habe das Wehrpflichtthema missbraucht, so Leitner, und er ersuche, „allfällige Themen für Volksbefragungen künftig auf das Wiener Stadtgebiet zu beschränken“ – was bei seinen Wiener Parteikollegen nicht gut ankommt. Deren Landesparteisekretär, Christian Deutsch, warf Leitner per Aussendung einen „sinnlosen Rundumschlag“ vor, „weil im eigenen Bundesland nix weitergeht“.

Auch SPÖ-Landtagspräsident Harald Kopietz antwortet „mit einer Mischung aus Ärger und Mitleid“ – und mit einer Gegenattacke: „Nachdem Leitner bereits bei der vergangenen Landtagswahl als Wahlkampfleiter ein unterdurchschnittliches Ergebnis zu verantworten hatte, steht er jetzt als Spitzenkandidat offenbar sehr unter Druck.“ Leitner solle sich auf seinen Wahlkampf konzentrieren.

Auf SPÖ-Bundesebene ist man bemüht, nicht zusätzlich Öl ins Feuer zu gießen. Hinter den Kulissen werde Leitners Ansicht zu Häupl aber von vielen SPÖ-Funktionären außerhalb Wiens geteilt, hieß es am Dienstag.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.01.2013)

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