Gab es bei der Tauchboot-Berichterstattung zweierlei Maß von Mitleid? Die Menschen lieben nun einmal Geschichten. Was sich aber trotzdem ändern muss.
Genug, es reicht! Nur ein paar Tage nachdem fünf Menschen in einem Tauchboot, das zum Wrack der Titanic unterwegs war, ihr Leben verloren hatten, wurde bekannt, dass Netflix ab 1. Juli den Film „Titanic“ ins Programm aufnehmen wird. Auch wenn das laut „Los Angeles Times“ schon länger geplant war – in den sozialen Medien kritisierten einige die Entscheidung als geschmacklosen Witz.
Andere wiederum fanden, dass die weltweite Anteilnahme an den superreichen Abenteurern, die sich freiwillig auf den gefährlichen Tiefseeausflug eingelassen hatten, ohnehin übertrieben sei. Dazu die teure Rettungsaktion, an der sich mehrere Länder sowie private Initiativen beteiligten – ein Kontrast zum Bootsunglück im Mittelmeer nur einige Tage davor, bei dem mindestens 600 geflüchtete Menschen starben, weil die griechische Küstenwache nicht rechtzeitig eingriff.