Interview

Michael Dangl: „In mir ist es unruhig und drängend“

Michael Dangl, neuerdings Kammerschauspieler, lebt ein Leben zwischen Buch und Bühne.
Michael Dangl, neuerdings Kammerschauspieler, lebt ein Leben zwischen Buch und Bühne.Clemens Fabry
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Lang hat Josefstadt-Schauspieler Michael Dangl wie im Rausch gelebt, hat das Leid seiner Figuren zu nah an sich herangelassen, gleichzeitig das Leben genossen, ohne sich um private Bindungen zu kümmern. Heute ist er mit einer Russin verheiratet. Über Dostojewski, sein eigenes Schreiben und das Leben zwischen zwei Städten in Zeiten des Kriegs.

Man liest immer, dass Sie schon mit vier Jahren auf der Bühne gestanden sind. Aber Sie haben auch schon mit acht zu schreiben begonnen: Gedichte über den Tod.

Michael Dangl: Für die neue Ö1-Reihe „Buch und Bühne“ bin ich wirklich zum ersten Mal selber der Geschichte meines Schreibens nachgegangen. Es wird immer drüber geredet, dass ich mit vier angefangen hab, Theater zu spielen. Über diese Schreibvergangenheit hab ich aber noch nie geredet oder reflektiert. Das hängt damit zusammen, dass das Schreiben immer etwas war, was mein eigenes, privates Ding war, das nur mir gehört hat. Mit acht habe ich angefangen, Gedichte zu schreiben, dann Tagebücher, Erzählungen, Romane. Vor zwei Jahren habe ich meiner Tochter einen dieser Romane vorgelesen, den ich geschrieben habe, als ich so alt war wie sie, nämlich elf: „Schiff ahoi.“ Das war sehr lustig. Das Schreiben war eben nicht für die Öffentlichkeit, bis zu diesem einen Erlebnis . . .

Da haben Sie einen schreibenden Schauspieler gespielt.

Ich saß auf der Bühne, wo ich schreiben spielen musste und dann wirklich geschrieben habe und wo ein Pamphlet gegen den Schauspielerberuf rausgekommen ist. Das war die Initialzündung zu meiner ersten schreiberischen Veröffentlichung.

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