Zweiter Weltkrieg

Suche nach 47 erschossenen Wehrmachtssoldaten in Frankreich

Der letzte überlebende Zeuge, ein ehemaliger französischer Widerstandskämpfer, brach nach fast acht Jahrzehnten sein Schweigen. Nun soll mit einem Bodenradar das mutmaßliche Massengrab lokalisiert werden.

In Südfrankreich beginnt an diesem Dienstag die Suche nach 47 erschossenen Wehrmachtssoldaten. Ein ehemaliger französischer Widerstandskämpfer hatte das Schweigen über die Massenerschießung der Kriegsgefangenen im Zweiten Weltkrieg gebrochen und die Nachforschungen damit ins Rollen gebracht. Wie der Sender France 3 berichtete, soll zunächst bis Freitag mit einem Bodenradar das mutmaßliche Massengrab lokalisiert werden.

Sollten die Deutschen an der vermuteten Stelle gefunden werden, werde der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge die Exhumierung und Beisetzung auf einem deutschen Soldatenfriedhof veranlassen, hatte das französische Verteidigungsministerium angekündigt.

Soldaten waren 1944 erschossen worden

Die Deutschen waren im Juni 1944 erschossen worden - nach einem Massaker der Waffen-SS an der Bevölkerung in Tulle sowie der Auslöschung des Dorfes Oradour-sur-Glane, einem Kriegsverbrechen, das zum Symbol der Nazi-Barbarei in Frankreich wurde. Dass die Deutschen und eine der Kollaboration beschuldigte Französin in einem Waldgebiet erschossen wurden, war grundsätzlich bekannt. Zu den Umständen hatten alle Beteiligten aber zeitlebens geschwiegen. Der letzte überlebende Zeuge brach nun kürzlich im Alter von 98 Jahren sein Schweigen.

Demnach sollen die Erschossenen in zwei Massengräbern ruhen. Eines mit elf Leichen soll bereits 1967 unter größtem Stillschweigen lokalisiert worden sein. Die übrigen Toten sollen rund 100 Meter davon entfernt unter der Erde verscharrt sein. (APA/dpa)

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