Timelines gestört

„Häufigkeitslimit überschritten“: Ausfälle bei Twitter sind beabsichtigt

Twitter-Chef Elon Musk
Twitter-Chef Elon MuskOLIVIER DOULIERY/AFP
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Zahlreiche Nutzer bekamen am Samstag auf dem Kurznachrichtendienst plötzlich die Fehlmeldung: „Häufigkeitslimit überschritten“. Es handelt sich dabei aber um eine bewusste Maßnahme von Twitter.

Der Kurznachrichtendienst Twitter sorgt unter seinem neuen Chef Elon Musk wieder einmal für Irritation bei seinen Usern: Zahlreiche Nutzer melden am Samstagnachmittag, dass sie Probleme beim Zugriff auf Timelines sowie Tweets haben. „Sorry, you are rate limited. Please wait a few moments then try again”, bekamen sie da zu lesen. Oder in Deutsch: „Häufigkeitslimit überschritten“, was eigentlich eher durch Bots oder Apps geschieht, die das System mit zu vielen Anfragen belasten.

Einige Anwender bekamen auch die bereits bekannte Fehlermeldung: „Etwas ist schiefgelaufen. Probiere, es erneut zu laden.“

Die Beschränkung ist aber keine technische Störung, sondern beabsichtigt: Diese sei vorübergehend und notwendig, um dem extremen Ausmaß an Datenabschöpfung und Systemmanipulation entgegenzuwirken, teilte Twitter-Eigentümer Musk am Samstag mit. Seinen Angaben zufolge können Nutzerinnen und Nutzer mit „verifizierten“ Accounts vorübergehend nur noch maximal 6000 Beiträge pro Tag lesen. Für solche mit nicht verifizierten Accounts sind es nur noch bis zu 600 Beiträge pro Tag. Neue nicht verifizierte Accounts haben demnach nur noch Zugriff auf maximal 300 Beiträge.

Hashtag #RIPTwitter trendete

Twitter hatte unter Musk die Vergabe der blauen Symbole, die einst an von Twitter einwandfrei verifizierte Accounts von öffentlichem Interesse vergeben wurden, umgestellt. Nutzer können sich nun mit einem Bezahl-Abo das Verifikations-Häkchen besorgen. Eine echte Verifizierung gibt es dabei nicht, nur eine Telefon-Nummer wird bestätigt.

Die neue Beschränkung sorgte bei vielen Nutzerinnen und Nutzern für Unmut, weil sie nicht mehr wie gewohnt auf die auf der Plattform geteilten Inhalte zugreifen konnten. In deutschsprachigen Raum verbreitete sich am Samstag der Hashtag #RIPTwitter, der sich mit „Ruhe in Frieden, Twitter„ übersetzen lässt. Auch in den USA gab es viel Kritik.

Musk reagierte und kündigte in einem weiteren Beitrag auf Twitter an, das Limit bald erhöhen zu wollen. Nutzerinnen und Nutzer verifizierter Accounts könnten dann statt 6000 bis zu 8.000 Beiträge pro Tag lesen, solche mit nicht verifizierten Accounts 800 statt 600. Neue nicht verifizierte Accounts hätten dann Zugriff auf maximal 400 statt 300 Beiträge.

Streit um die blauen Häkchen

Seit der Twitter-Übernahme durch Musk vor gut acht Monaten hat sich bei dem Kurznachrichtendienst vieles verändert. Die Umwidmung der blauen Symbole, die einst einen von Twitter verifizierten Account auswiesen, sorgte für besonders viel Kritik, auch bei vielen der populärsten Nutzer seiner Plattform. Viele Prominente, für die die Häkchen einst geschaffen wurden, weigerten sich, dafür Geld zu bezahlen. Dagegen sprangen viele Musk-Fans und Rechte, die sich vom „alten Twitter-Regime“ unterdrückt fühlten, auf den Zug auf. “ (Red.APA/dpa)

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