<strong>Mauersegler-Graffito von Crazy Mister Sketch</strong> mit 22 Brutkästen an einer Hausfassade in der Wiener Burggasse.
Architektur und Design

Gefiederte Mieter in der Stadt: Brutplätze für Mauersegler

Mauersegler finden ihre Nistplätze in nicht ausgebauten Dachböden und ungedämmten Fassaden, doch die werden immer weniger. Architektur, Kunst und Design arbeiten zusammen, um den Lebensraum der Vögel zu sichern.

Von Ende April an sind grelle Vogelrufe in Wien zu hören. Sie stammen von Mauerseglern (Apus apus), die mit bis zu 200 km/h in kleineren Schwärmen Insekten jagen. Ihr Flugstil ist akrobatisch: schnelle Richtungswechsel, Tiefflug über Häuserdächer oder entlang von Fassaden, Gleitflug, kurzes Flügelschlagen – schon schrauben sie sich wieder bis zu 3000 Meter in die Höhe. Ein Tier, das fast immer in der Luft ist, auch im Schlaf. Bis zu 800 Flugkilometer legen die Vögel in der Brutzeit pro Tag zurück.

Birdlife Österreich beziffert die Population auf 25.000 bis 50.000 Brutpaare in Österreich, Wien beherbergt ein Fünftel. Als Naturschutzbehörde des Bundeslandes Wien setzt sich die Umweltschutzabteilung (MA 22) für den Schutz dieser Vogelart ein und hat in einem Citizen-Science-Projekt, d. h., in Zusammenarbeit von Zoologen mit der Bevölkerung, mehr als 2000 Brutplätze der Mauersegler in einer digitalen Karte kartografiert. Neben den Mauerseglern gibt es auch Brutplätze und Nisthilfen von Dohlen, Mehlschwalben, Rauchschwalben, Turmfalken und Fledermäusen zu entdecken.

Mauersegler sind Kulturfolger, die sich von ihrer ursprünglichen Behausungssuche in Felswänden an die Gegebenheiten der Stadt angepasst haben. Dort finden sie in nicht ausgebauten Dachböden und kleinen Maueröffnungen ihre Nistplätze, die sie über viele Jahre immer wieder aufsuchen. Wie in der Luft bevorzugen die Vögel auch beim Nisten die Nähe anderer Brutpaare. Die Brutplätze sind nicht einfach auszumachen, da die Mauersegler sie sehr schnell anfliegen, um in sehr kleinen Öffnungen plötzlich zu verschwinden.

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