Auf dem Gehsteig mit dem Fahrrad: ein Notfall oder nur ein trotziger Protest gegen irgendetwas?
Spectrum

Daniela Chana: Nur noch Rüpel unter uns?

Sie bleiben direkt nach dem Einsteigen mitten in der Tür der U-Bahn stehen, sodass niemand mehr hineinkann. Sie verstopfen die schmalen Gänge, statt sich auf einen freien Sitz zu setzen und damit Platz für andere zu schaffen. Über die Rüpelhaftigkeit.
Schreibt als Benjamin Black auch Krimis:<strong> </strong>John Banville, geboren 1945, lebt in Dublin.
Buch der Woche

Hallo, in welchem Universum lebst du?

Götter, Physik und eine brüchige Wirklichkeit. John Banville zieht im Roman „Singularitäten“ die Fäden aus seinen bisherigen Büchern zusammen. Ein literarisches Verwirrspiel.
Der Spectrum-Roman in…

Lieferdienst Wien: Liebesdienst

Schon die Volksschullehrerin hat mich ständig ermahnt, nicht so zu lümmeln.
Bildungsdebatte

Franzobel: Die Schule ist ja kein Kaffeehaus!

In fortschrittlichen Schulsystemen wurden nicht nur Noten, sondern auch Klassenzimmer und Schulfächer abgeschafft. Hier Wege zu finden, vorhandene Talente zu fördern und gleichzeitig eine Herzensbildung zu schaffen ist eine Riesenaufgabe.
Im Kühlschrank brennt noch Licht

wie nützlich ist Schlaf, nützlich vielleicht
auch tagsüber, gefragt einen Mann
Zersägewitsch genannt
er verkokste Holz, machte Kohle zu Geld
liebte die Synkope, wenn einschlägig flackern
in gewissen Träumen die Lider
bis ein Schiff, geladen
mit Glimmer, Segel schweißgebadet
weiter geträumt mit Augenringen
ringeltaubenblau
unser Mann

sein Gaumenfähnchen war straff
während Dielenbretter vibrierten, tremolierte
der Kühlschrank, durch einen Spalt
neben der Morgenröte
verrotteter Inhalt in Augias Stall

Eberhard Häfner

Mein Ziel: ein Ge­schenk aus Ka­ra­bach zu finden, von wo die ar­me­ni­sche Be­völ­kerung inzwischen ge­flo­hen war.
Expedition Europa

Ein Souvenir aus Karabach

Expedition Europa: Ich suchte für Freunde ein Hoch­zeits­ge­schenk. Sie hatten sich vor 30 Jahren in Bergkarabach kennengelernt.
Etwa 200 Menschen haben sich in der HausWirtschaft genossenschaftlich organisiert.
Architektur und Design

Nordbahnareal Wien: Dieser Tanker bietet Platz für alle(s)

Im Nordbahnareal, einem der größten inneren Stadtentwicklungsgebiete Wiens, steht
die HausWirtschaft. Ein Ort zum Wohnen und Arbeiten unter einem Dach.
Tonio Schachinger erhielt den Deutschen Buchpreis 2023 für den Roman „Echtzeitalter“.

Bücherei #16: Ist der Deutsche Buchpreis für Tonio Schachinger ein Fehlgriff?

Mehr als nur Büchertipps: Bettina Eibel-Steiner und Anne-Catherine Simon diskutieren, ob Daniel Kehlmanns „Lichtspiel“ einer seiner besten Romane ist. Was Schachingers „Echtzeitalter“ mit dem Wiener Theresianum (und „Ja, genau!“-Romanen) zu tun hat. Und wie tabuisiert weibliche Eifersucht auf die eigene kleine Tochter ist.
Rhea Krčmářová wurde in Prag geboren und lebt in Wien.
Literatur

Schöner essen gibt es in der Klinik nicht

Irritierende Inhalte und unangenehme Wahrheiten über Ess­störungen: der Roman „Monstrosa“ von Rhea Krčmářova.
Wer traf wen? Das Spectrum-Rätsel

Revoluzzer der Reklame

Soziales Schnittmuster für den Sinn: ein Haus im Grünen etwa.
Spectrum

Auf der Suche nach dem Sinn im Leben

Unser demokratischer Lebensstil, der den menschlichen Sinnbedürfnissen gerecht werden will, ist stets in Gefahr, an der Wut über den verlorenen Sinn zu zerbrechen. Dass es sich dabei möglicherweise um eine Chimäre aus der Tiefe der Zeiten handelt, stachelt das totalitäre Verlangen nach Erlösung an.
Der Kommunismus hat uns eine Gehirnwäsche verpasst, der Kapitalismus unsere Herzen ausgespült. 
Zeichen der Zeit

Europa muss ein Riese werden

Ich hatte im Jahr 1989 die Hoffnung, wir könnten von Osteuropa das Positive erhalten und es mit den humanistischen Werten des Westens verbinden. Aber es ist anders gekommen. Es gilt als akzeptabel, einfach nur reich werden zu wollen, egal wie – egal auch, ob durch Korruption.
Straßen als grüne Aufenthaltsräume: der Superblock in Barcelonas Stadtteil Sant Antoni mit seinen markanten Bodenmarkierungen.
Architektur und Design

Supergrätzl: Wien sollte von Barcelona lernen

Förderer des literarischen Nachwuchses: Robert Schindel, geboren 1944.
Literatur

Es wimmelt von Vögeln, Fischen und Füchsen

Eine traurig-frohe Kostbarkeit: Robert Schindels neuer Lyrikband „Flussgang“.
Eine angemessene Nutzung zu finden, ist überlebenswichtig für die gedeihliche Zukunft jedes Altbaus. 
Architektur und Design

Kind sein in Traiskirchen: Hüpfen und spielen im Labor

Die Zukunft einer Gemeinde liegt im Wachstum ihrer Einwohnerzahl. Die einstige Arbeiter- und Industriestadt Traiskirchen profiliert sich als besonders familienfreundlich. Das zeigt sich auch an der Verwandlung der einstigen Zwach-Villa in das Kinderabenteuerlabor KALO!.
Daniel Kehlmanns „Lichtspiel“ führt uns in die Nazizeit. Hauptfigur ist der Regisseur G. W. Pabst
Frankfurter Buchmesse

Das können wir empfehlen: 13 Romane für diesen Herbst

Die Literatur-Redaktion der „Presse“ ist nicht abergläubisch und empfiehlt rechtzeitig vor der Frankfurter Buchmesse 13 Romane, die diese Saison erschienen sind.
Ging 2022 ins Exil: Viktor Jerofejew, geboren 1947.
Buch der Woche

Wie man sich nach oben prügelt

Wie konnte es in Russland nur so weit kommen? Durch eine jahrhundertelange Gewaltgeschichte und einen halbstarken Herrscher. Viktor Jerofejews Roman „Der große Gopnik“ ist voll scharfer soziologischer Beobachtungen und drastischer Passagen.
Expedition Europa

Bei der åländischen Separatistin, die keine mehr sein will

Die Bewegung „Ålands Zukunft“ möchte gar nicht mehr von Finnland zu Schweden. Dort sei es nicht sicher.
Legende der Prager Untergrund-Literatur: Egon Bondy (1930-2007).
Literatur

Er wollte Stalin mit Pestflöhen stürzen

In Wien erlebte er den größten Alkoholexzess seines Lebens: Die Erinnerungen des tschechischen Dichters und Philosophen Egon Bondy an die Nachkriegsjahre sind ein wilder Ritt durch eine dramatische Zeit.
Endlich Kapitalismus: Die Trennung in der Schule erfolgt nicht mehr nach Geschlecht, sondern nach Schuh. Ljubljana 2006.
Slowenien

Wir Kinder nach Tito

„Unser Slang war ein Weg, freier zu sprechen, ohne dafür zur Rede gestellt zu werden, nicht richtig zu sprechen.“
Interview

Literatur in Slowenien: „Unsere Polizei liest Romane“

Frankfurter Buchmesse. Wegen seiner Literatur wurde er in Slowenien bereits angezeigt. Katharina Tiwald im Gespräch mit Goran Vojnović über die schlechte Stimmung auf dem Balkan, seinen neuen Roman „18 Kilometer bis Ljubljana“ und was es bedeutet, ein „Tschefur“ zu sein.
Regt viele Menschen auf: reiche Erben auf Luxusyachten.
Sachbuch

Von Gendersternchen bis Luxusjacht: Das geht jetzt bitte zu weit!

Soziologen haben Triggerpunkte in unseren Debatten ausgemacht. Werden sie vermieden, herrscht viel mehr Konsens als gedacht.
Mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet: Colson Whitehead, geboren am 6. November 1969.
Buch der Woche

Da muss Ray jetzt durch!

Colson Whiteheads aus früheren Werken bekannter Protagonist Ray hat zwar geschäftlich Glück, aber privat ein Problem: Tochter May will unbedingt Karten für ein Konzert der Jackson Five – doch das ist ausverkauft.
Vorliebe für historische Figuren: Daniel Kehlmann, geboren 1975.
Buch der Woche

Handküsse statt Hitlergruß: Der neue Kehlmann

Georg Wilhelm Pabst zählte zu den bedeutendsten Filmre­gisseuren der Weimarer Republik und drehte auch in Hollywood, ehe er im Dritten Reich strandete. Ein idealer Stoff für Daniel Kehlmann und seinen Roman „Lichtspiel“.
Ingeborg Bachmann auf dem Campo de Fiori, Rom 1954.
Rom

Dort kehrte Ingeborg Bachmann ein

Die Via Giulia ist nur einen Katzensprung vom Vatikan entfernt, eine enge, schummrige Gasse, im Zentrum und doch abgelegen, abseits und düster auch der Palazzo Sacchetti. Ein paar Häuser weiter hat Ingeborg Bachmann zwei Jahre mit Max Frisch gelebt.
Schreibt auch fürs Theater: Barbi Marković, geboren 1980.
Literatur

Wenn die Party böse endet

Angst, Angst, überall Angst: Barbi Marković hat ein manchmal poetisches, manchmal wie hingeschmissenes, oft komisches Buch über ein zu gegenwärtiges Gefühl geschrieben. 
Veröffentlicht seit Anfang der 1990er jährlich einen Roman: Amélie Nothomb.
Literatur

Die gut gelaunte Geisel

Von ihrem Vater, der eine harte Kindheit erlebte und sich mit Optimismus gegen Gefühle wehrte, erzählt Amélie Nothomb in ihrem Roman „Der belgische Konsul“.
Zählt zu den bekanntesten Gelehrten des Mittelalters: Hildegard von Bingen.
Sachbuch

Täglich gab es einen halben Krug Bier

Nonnen hatten im Mittelalter Zugang zu Bildung und Leitungsämtern. Henrike Lähnemann und Eva Schlotheuber geben in ihrem Buch „Unerhörte Frauen“ Einblick in die Lebenswelten und den Alltag in Klöstern.
Schrieb nicht zum ersten Mal über den Fußball: Egyd Gstättner, geboren 1962.
Literatur

Ein Kärntner Kicker und sein Comeback

Einem Kärntner Fußballer widmet Egyd Gstättner den biografisch angehauchten Roman „Der große Gogo“.
Das Lieferkettengesetz wird mit großem bürokratischem Aufwand verbunden sein. Es ginge auch anders.
Krise und ihre Überwindung

Die Krise ist nicht das Problem

Die Menschheitsgeschichte ist eine der Krisen und ihrer Überwindung. Die wichtigen Fragen lauten: Wie widerstandsfähig ist eine Gesellschaft? Hat Europa in den vergangenen zwei Jahrzehnten seine Resilienz verloren? Und was kann die Wissenschaft beitragen, um sie zu erhöhen?
Als die Königin der Metapher bekannt: Sheng Keyi, geboren 1973.
Buch der Woche

Chinas Krieg gegen die Frauen

Über vier Generationen zieht ­sich Sheng Keyis Roman „Die Gebärmutter“. Sie erzählt darin die ­Geschichte der Frauen in China, deren reproduktive Rechte mit Gewalt eingeschränkt wurden.
Wuchs in der Nähe von Belfast auf: Louise Kennedy, geboren 1967.
Literatur

Normal ist hier gar nichts

Belfast 1975, Katholikin liebt Protestanten: keine originelle Ausgangssituation, doch schafft es Louise Kennedy, eine intensive, klischeefreie Geschichte über einen Alltag zu erzählen, der von Horror beherrscht wird.
Genau genommen gibt es die Kunst gar nicht. Es gibt nur Künstler.
Spectrum

Peter Rosei: Andy Warhol mit seiner Perücke

Vergleichsweise harmlos erscheint die Kostümierung von Künstlern – Helnwein mit seinem Bandana samt schwarzer Sonnenbrille oder auch Nitsch, Gott hab ihn selig, kann hier kurz mit Rauschebart und Pfarreranzug hereinschauen. Dieser Künstlerfasching, hat er nicht seinen Ursprung im Hofnarrenkostüm?
Die Nr. 3 der CDA-Liste, der 34-jährige Derk Boswijk, ist ein al­ter Bekannter für mich.
Expedition Europa

Niederländische Parlamentswahlen: Auf den Spuren eines Holländers

Expedition Europa: Der 34-jährige Derk Boswijk ist ein al­ter Bekannter für mich. Seit er Spit­zen­politiker ist, ant­wortet er nicht mehr auf meine Mails.
Ist auch Musiker und Mitbegründer des Ersten Wiener Heimorgelorchesters: Daniel Wisser, geboren 1971.
Buch der Woche

Daniel Wissers Roman „012“: Die Beatles wussten alles

Wie fühlt sich jemand, der 30 Jahre lang eingefroren war? Daniel Wisser schenkt seinem Protagonisten eine zweite Chance. Ein Schelmenroman.
Garant für Debatten: Peter Sloterdijk, geboren 1947.
Literatur

Peter Sloterdijk: Wo sind die Menschen falsch abgebogen?

Imperien, kolossale Bauwerke und gesellschaftliche Organisationsformen entstanden, als der Mensch das Feuer entdeckt und die Sklaverei erfunden hatte. Peter Sloterdijks Essay über die Spirale der Ausbeutung.
<strong>Eugene Ginter </strong>servierte diese Brote seiner Enkelin.
Spectrum

Rezepte aus der Alten Welt: Trost mit Brot und Schokostreusel

Eugene Ginter und Michael Bornstein waren kleine Kinder, als sie nach Auschwitz verschleppt wurden. Gemeinsam mit anderen Überlebenden haben sie nun ein Buch mit Rezepten aus der Alten Welt verfasst, die ihnen geholfen haben weiterzumachen.
Terézia Moras jüngster Roman ist für den Deutschen Buchpreis nominiert.

Bücherei #15: Ist das noch Liebe? Ist das der Tod? Neue Romane von Terézia Mora und Wolf Haas

Anne-Catherine Simon und Bettina Steiner diskutieren, was man lesen soll, den neuen Wolf Haas, „Muna oder die Hälfte des Lebens“ von Büchnerpreisträgerin Terézia Mora – und einen alten russischen Roman als „Buch der Stunde“.
<strong>Beliebtes Ausflugsziel: </strong>Gasthof zur kleinen Ramsau, Ansichtskarte, ca. 1910.
Geschichte des Tourismus

Der Traunsee ist nicht mehr der alte

2017 forderte die Stadt Wien eine Erneuerung des Areals, im Jahr darauf wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben. Baufreimachung und Abbruch begannen 2020.
Architektur und Design

Das neue Cobenzl: Die Swinging Sixties lassen grüßen

Das beliebte Ausflugsziel der Wiener ist ein wandelbarer Ort: Auf dem Cobenzl waren bereits ein alchemistisches Labor, ein Hotel und ein Lazarett untergebracht. Nach dem Umbau lädt das Café zur Zeitreise ein und Schloss und Meierei zu opulenten Feiern.
Reanimiert historische Figuren: Steffen Kopetzky, geboren 1971.
Literatur

Steffen Kopetzkys Roman „Damenopfer“: Trotzki hielt die Trauerrede

In seinem Roman „Damenopfer“ erzählt Steffen Kopetzky über die sowjetische Revolutionärin Larissa Reissner. Die Kenntnis seines Vorgängerwerks und das Führen einer Namensliste wirken möglicher Verwirrung entgegen.
Wer traf wen? Das Spectrum-Rätsel

Hast du Geld – oder Töne?

<strong>Nach den Anschlägen der Hamas: </strong>Begräbnis von Abraham Cohen auf dem Mount-Herzl-Friedhof in Jerusalem.
Spectrum

Vladimir Vertlib über sein Leben zwischen den Kriegen: Juden sind auch nicht anders

In einem Lied heißt es über Israel, es sei „ein ganz normales Land, aber nur fast“. Das stimmt nicht. Israel ist nicht fast, sondern einfach nur ein normales Land. Wenn Massenmörder mehr als tausend Menschen – Frauen, Kinder, Babys – ermorden, foltern, vergewaltigen, reagieren Israelis mit Entsetzen und Angst, aber auch mit Hass und Wut.
<strong>Wisst ihr, wie der letzte Pole heißt, der seine Stimme abgegeben hat?</strong> Michal Wittelsbach.&nbsp;Ein deutscher Name.
Spectrum

Wenn Radek Knapp beim Friseur 100 Złoty zahlt und der Friseur über Kaczyński schimpft

„80 Prozent von uns sind zur Wahl gegangen“, sagt ein junger Pole mit Glatze. „Wir sind so
richtig analog bis drei Uhr früh vor den Wahllokalen angestanden.“ Ich verstehe. Aber was macht er beim Friseur?
Zadie Smith, 1975 in London geboren, ist für ihre zart zupackenden Romane bekannt. Der neue führt ins 19. Jahrhundert.
Buch der Woche

Zadie Smith über einen Hochstapler: Der Metzger will Lord sein

Eine Wundertüte von Buch! Da wird die Autorenszene karikiert, von einem aberwitzigen Prozess erzählt, Kolonialgeschichte aufgearbeitet – und von lesbischer Liebe weiß Zadie Smiths „Betrug“ auch noch zu berichten.
Young couple in love kissing on door step next to a bike model released Symbolfoto PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY RTBF00559

Young COUPLE in Love Kissing ON Door Step Next to a Bike Model released Symbolic image PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY RTBF00559
Der Spectrum-Roman in…

Lieferdienst Wien: Rat für Radfahrer

Der Spectrum-Roman in…

Lieferdienst Wien: Herzensmagie

<strong>Von den unter der Erde Schlafenden </strong>weiß ich, dass sie mich in Ruhe lassen werden.
Spectrum

Ich wollte auf dem Friedhof schlafen und entdeckte Leopold Wölflings Grab

Der Mann fragte mich, ob er sich kurz zu mir setzen könne. Ich stimmte zu. Es wäre auch seltsam, jemandem auf einem Friedhof einen Sitzplatz abzuschlagen.
Arbeitet als Lehrer in Graz: Christoph Salcher, geboren 1983 in Bruck an der Mur.
Literatur

Besessen von Daniel Kehlmann

Wer ist der größte Autor aller Zeiten? Christoph Salchers höchst amüsantes Debüt.
Veröffentlichte seit dem Nobelpreis 2019 schon ein halbes Dutzend Bücher: Peter Handke, geboren 1942 in Griffen, Kärnten.
Literatur

Der neue Handke: Homer auf den Fersen

Von einem, der aus der Ferne in eine zur Vorstadt gewordene Gegend heimkehrt und alles vertraut und fremd zugleich vorfindet, erzählt Peter Handke in „Die Ballade des letzten Gastes“. Voll von Verweisen ist das Buch ein Fest für Exegeten.
Worthülsen für den Partezettel im Namen aller Verwandten.
Trauer

Auf die Karlich war Verlass. Jeden Tag war sie in deinem Wohnzimmer

Kalender aus dem vorigen Jahrtausend, ein Märchenbuch, aus der Mode gekommene Kleidung, ein Kater, der allein am Bettende sitzt. Worin sich die Trauer festsetzt, wenn ein Mensch geht.
Schrieb nicht zum ersten Mal über den Fußball: Egyd Gstättner, geboren 1962.
Literatur

Ein Kärntner Kicker und sein Comeback

Einem Kärntner Fußballer widmet Egyd Gstättner den biografisch angehauchten Roman „Der große Gogo“.
Mike Johnson und Kevin McCarthy am 25. Oktober vor der Wahl des Speakers.
US-Kongress

Theokratie mit einem Lächeln: Erfolg für die Religiöse Rechte in den USA

Er setzte Abtreibung mit dem Holocaust gleich, fordert die Kriminalisierung von gleichgeschlechtlichem Sex und ist der Meinung, dass man sich zu einfach scheiden lassen kann. Das alles serviert Mike Johnson, der neue Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, mit einem Lächeln.
Lebt nach Stationen in Calgary, Paris und Washington D.C. in New Haven, Connecticut: Uta Gosmann.
Literatur

Mit Sigmund Freud ins weite Land

Von der Wüste in den Nebel: Uta Gosmanns Gedichtband „Reise durchs Nimmerich“.
Der Spectrum-Roman in…

Lieferdienst Wien: Weiterfahren

Die produktivste Autorin Österreichs: Sophie Reyer, geboren 1984.
Literatur

Oma, bitte kommen!

Der Sekte entkommen: Sophie Reyers Protagonistin kämpft sich ins Leben zurück.
Mit welcher Eleganz sie ihre mächtigen Körper über die Wiese bewegen.
Spectrum

Das Tier und wir: Wie lebt es sich ohne Mensch?

Eine Weile waren wir verschwunden, wir sperrten uns drei pandemische Jahre selbst ein und verschafften der geschundenen ­Natur eine kleine Atempause. Aber jetzt sind wir wieder da.
Beschreibt die Triumphe und Höllen eines Jahrhunderts: Alida Bremer, geboren 1959 in Split.
Literatur

Der exzentrische Herr Tesla

Alida Bremers Roman „Tesla oder Die Vollendung der Kreise“ spannt einen Bogen vom Anfang des 20. Jahrhunderts über die Kriege Europas bis zum Zerfall Jugoslawiens. Ein Leseerlebnis.
Erhielt 2019 für ihr Hörspiel „Höllenkinder“ den Prix Europa: Gabriele Kögl, geboren 1960 in Graz.
Buch der Woche

Es steht alles leer: Das Sterben eines Ortes

Ein Einkaufszentrum zerstört die Infrastruktur einer Kleinstadt: Von den Folgen des Turbokapitalismus, dem Aussterben von Ortskernen und dem Scheitern der Männer in der Provinz erzählt Gabriele Kögl in ihrem Roman „Brief vom Vater“.
Fast alle seine Bücher spielen in New York: Paul Auster, geboren 1947.
Buch der Woche

Paul Austers neuer Roman: Der Mensch ist wie ein Auto

Seit zehn Jahren leidet ein pensionierter Witwer unter dem Verlust seiner Frau. Paul Austers „Baumgartner“ ist ein Roman über Trauer und die Macht der Liebe, den vom Anfang bis zum Ende souveräne Gelassenheit durchweht.
Autorin und Menschenrechtsaktivistin: Djaïli Amadou Amal, geboren 1975.
Literatur

Eine Hommage an Kameruns Frauen

Djaïli Amadou Amals Protagonistin kämpft sich durch eine von Träumen und Zwängen gezeichnete Gesellschaft.
Wer traf wen? Das Spectrum-Rätsel

Femme fatale, aber seriös

Erst wollte sie nicht hin, fuhr dann aber doch, und obwohl das Casting nicht gut verlief und sie vom Filmgeschäft so gar nicht beeindruckt war, sollte dies ihr Leben nachhaltig verändern. Ein amerikanischer und ein britischer Regisseur sollten dabei eine wichtige Rolle spielen.
Wer traf wen? Das Spectrum-Rätsel

Ein Baum trägt ihren Namen

Kultautorin, die Generationen prägte: Joan Didion (1934-2021)
Roman

Unter der grellen Sonne Hollywoods

Neu aufgelegt: Joan Didion beschreibt in „Play It As It Lays“ den unaufhaltsamen Absturz einer Schönen.
Die Wol­kenkratzer des globalen Finanzzentrums in London Greenwich. 
Expedition Europa

War Sebastian Kurz in den Séparées?

Expedition Europa: Die Alliance for Res­ponsible Ci­ti­zen­ship hat Putinisten, Trumpisten und Orbánianern kein Podium gegeben.
Unterrichtete in Stanford: Elif Batuman, geboren 1977.
Literatur

Liebeskummer heilen mit Kierkegaard

In Elif Batumans komischem Campus-Roman flüchtet sich eine Heldin in die Klassiker.
„Noch nie war er, der kleine Scheißer, bei einem Spiel gewesen . . .“
Essay

Ein Albtraum von einem Spiel: 98 Siege, und dann war Schluss

Der Albtraum begann in der 13. Minute, als Babajan, ein krummbeiniger Terrier von einem Meter fünfundvierzig, zum Tor vordrang, den zum Spagat gespreizten Fryshtyk hinter sich ließ und den Ball mit der Fußspitze am in der Pfütze liegenden Schakal-Schakula vorbeischob.
Die Redaktionskonferenzen werden über geheim gehaltene Kanäle geführt. Bischkek, Kirgisistan.
Expedition Europa

Medienkrieg in Kirgisistan

Expedition Europa: Die prowestliche Journalistin Aidai Tokojewa schreibt ihre Kritik am Moskauer Modell paradoxerweise mit Vorliebe auf ­Russisch.
Der niederländische Staat will die Zahl der Nutz­tie­re um ein Drit­tel ver­rin­gern
Expedition Europa

Niederlande: Der letzte Bauer nach 800 Jahren?

Als dritt­größter Le­bens­mit­tel­exporteur der Welt leiden die Niederlande unter enormer Stick­stoff­be­las­tung. Der Staat will bis zu 3000 Vieh­zucht­be­trie­be stilllegen.
Sein Ich-Erzähler hat Zweifel: Paolo Giordano.
Buch der Woche

Sex zu viert hilft auch nicht viel

Wo der Erzähler hinsieht, entdeckt er nichts als Probleme, vor allem die Beziehungen zwischen den Menschen erweisen sich als schwierig. Paolo Giordanos „Tasmanien“ beschreibt den Wandel der Welt hin zu einem Ort der Bedrohung. Ein Roman über die Krise der Männlichkeit.
Die Pest begann im 19. Jahrhundert von Zentralasien ausgehend ein drit­tes Mal zu wü­ten, angeblich treten gerade in der Ge­gend um Balyktschy – besonders im Kon­takt mit Murmeltieren – immer noch Pest­fäl­le auf.
Expedition Europa

Haben kirgisische Murmeltiere die Pest gebracht?

Expedition Europa: Niemand wollte jemals vom Ursprung der Pest am kirgisischen See Yssykköl gehört haben.
Setzt sich lyrisch mit allen Kunstformen auseinander: Franz Josef Czernin, geboren 1952.
Literatur

Sinnsoldaten, Horchideen und Wörterbruch

Sprachspielerisch, witzig und hintersinnig: Die Nähe zur Unsinnspoesie ist bei Franz Josef Czernin stets gegeben.

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