Globetrotter

Die langen Fangarme des chinesischen KP-Regimes

Peter Kufner 
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Xivilisation. Für Chinas Machthaber Xi Jinping sind die Beziehungen zum Ausland die Reflexion seiner innenpolitischen Prioritäten.

Happy Hongkong“ heißt die Kampagne, mit der die Stadtregierung seit April versucht, den durch brutale Polizeigewalt und scharfe Repression sowie durch zweifelhafte Covid-Bekämpfungsmaßnahmen schwer ramponierten Ruf der früheren ostasiatischen Finanzhochburg wieder aufzupolieren.

Abertausende haben der einstigen britischen Kronkolonie nach der brutalen Niederschlagung der Demokratiebewegung und der Einführung des Nationalen Sicherheitsgesetzes 2020 den Rücken gekehrt. Internationale Unternehmen haben ihre Niederlassungen zugesperrt und sind weitergezogen. Das kreative Potenzial der einst so quirligen Metropole blutet aus, Hongkong verwandelt sich in eine gesichtslose chinesische Millionenstadt, wie es bereits Dutzende andere gibt. „Happy“ mit dem Lauf der Dinge sind wohl weder die Stadtbewohner noch die Besucher.

Aber es geht immer noch schlechter. Nicht nur machen die Machthaber weiter Jagd auf alle Bewohner der Stadt, die sich mit der kommunistischen Willkürherrschaft nicht abfinden wollen, sondern sie verfolgen auch jene, die vor der Repression aus Hongkong geflüchtet sind. Eine Million Hongkong Dollar (117.000 Euro) Kopfgeld hat die Stadtverwaltung auf jeden einzelnen von acht prominenten Demokratieaktivisten ausge­setzt, die in Australien, den USA und in Großbritannien Zuflucht gefunden haben. Der Wilde Westen lebt – und er kennt nach Interpretation der chinesischen Kommunisten offenkundig keine Grenzen.

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