British Open

Österreicher Sepp Straka schreibt Golf-Geschichte

Sepp Straka schafft das beste Major-Ergebnis eines österreichischen Golfers.
Sepp Straka schafft das beste Major-Ergebnis eines österreichischen Golfers.APA / AFP / Paul Ellis
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Sepp Straka beendet die British Open, das vierte und letzte Golf-Major der Saison, auf dem sensationellen zweiten Platz. Der gebürtige Wiener, 30, freut sich über ein Preisgeld von 1,095 Millionen Dollar. Auf Sieger Brian Harman (USA) fehlen sechs Schläge.

Golfprofi Sepp Straka hat es geschafft. Der gebürtige Wiener, 30, feiert bei den 151. British Open den größten Erfolg eines heimischen Golfspielers. Er wird beim vierten und letzten Major der Saison Zweiter (277 Hits, sieben unter Par) hinter dem Amerikaner Brian Harman grandioser geteilter Zweiter mit dem Spanier Jon Rahm, Koreaner Tom Kim und dem Australier Jayson Day.

Während der Amerikaner bei dem mit 16,5 Mio. Dollar dotierten Turnier im Royal Liverpool Golf Club von Hoylake den „Claret Jug“, die bedeutendste Trophäe im Golf, entgegen nahm, blickte Straka, dessen Eltern und Bruder angereist waren und mit ihm die ganze Woche in einem angemieteten Haus nahe es Abschlages verbracht hatten, fast ungläubig auf die Score-Karte. Ihm war im verregneten Nordengland zwei Wochen nach seinem zweiten Turniersieg auf der PGA-Tour Historisches gelungen. Denn das bisher beste Major-Ergebnis eines Österreichers ist der siebente Rang, den er selbst im Mai bei der PGA Championship geschafft hat. Er war damit der erste ÖGV-Golfer mit einem Top-Ten-Resultat bei einem der vier großen Traditionsturniere.

Sepp Straka beim Schlag aus dem Bunker.
Sepp Straka beim Schlag aus dem Bunker.GEPA pictures / Zuma Press/ Action Plus Sports/ David Blunsden

Bei den British Open hält Markus Brier mit Rang zwölf im Jahr 2007 die Bestmarke, bis vor zwei Monate das rot-weiß-rote Major-Highlight. Das birgt freilich viel Prestige, und sehr viel Geld. Dieser Auftritt wird mit 1,095 Millionen Dollar entlohnt.

Und jetzt: Ryder Cup?

Bei typisch englischen Bedingungen - Nieselregen und 17 Grad - startete Straka mit einem Schlagverlust in die Schlussrunde, den er aber mit Birdies auf der 3 und 5 wieder wettmachte. In der Folge ließ Österreichs Topgolfer Möglichkeiten zu weiteren Schlaggewinnen liegen, das kurze Spiel auf den Grüns verlief nicht nach Wunsch. Auf der 9 schaffte der 30-Jährige zwar erneut ein Birdie, dem folgte auf Loch 10 jedoch ein Bogey nach einem verpatzten kurzen Putt.

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Im weiteren Verlauf auf den Back Nine des Par-71-Platzes gelangen ihm noch Birdies auf der 11 und 16 bei einem Bogey am Schlussloch. Das kostete Straka nicht nur den alleinigen zweiten Platz, sondern auch rund 600.000 Dollar Preisgeld. Mit fast 1,1 Mio Dollar fiel die monetäre Belohnung dennoch üppig aus. Alles in allem war Strakas Leistung in Hoylake ein überzeugendes Empfehlungsschreiben an den europäischen Ryder-Cup-Kapitän Luke Donald, der Anfang September seine Mannschaft für den traditionsreichen Kontinentalvergleich mit den USA in Rom (25.9.-1.10.) nominiert.

Der Österreicher bestätigte damit seine blendende Form. Bereits vor zwei Wochen hatte der University-of-Georgia-Absolvent mit dem Sieg beim John Deere Classic seinen zweiten PGA-Titel eingeheimst. Vor dem Turnier hatte Straka seinen Caddy gewechselt und sich mit Duane Block jenen von Kevin Kisner, der derzeit pausiert, ausgeborgt. Wie nun auch „The Open“ zeigen, scheint dies eine erfolgsversprechende Paarung zu sein.

GEPA pictures / Zuma Press/ Action Plus Sports/ David Blunsden

Ritterschlag in diesem Sport

Dass man nun auch bei den großen Major-Turnieren mit ihm rechnen muss, hatte der in den USA lebende Sportler bereits im Mai bei der PGA Championship gezeigt, wo er mit Rang sieben das erste Top-Ten-Resultat eines ÖGV-Golfers bei einem der vier großen Traditionsturniere geschafft hatte. Nun kommt in Hoylake der erste Top-3-Platz hinzu. Zuvor hatte Markus Brier mit Rang zwölf im Jahr 2007 die Bestmarke bei den British Open gehalten.

Seinen Debütsieg auf der PGA-Tour hatte Straka im Februar 2022 beim Honda Classic gefeiert und damit neue Maßstäbe für das österreichische Golf gesetzt. In weiterer Folge nahm er als erster rot-weiß-roter Golfer am Tour-Finale der besten 30 in Atlanta teil sowie am Einladungsturnier von Tiger Woods auf den Bahamas, ein Ritterschlag im Sport rund um den kleinen weißen Ball.

(FIN/APA)

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