Regionalpolitik

Gemeindebund: Kaufmann und Dirnberger übernehmen Riedls Aufgaben

Gemeindebundpräsident Riedl hat seine Funktion „ruhend“ gestellt.

Nachdem Gemeindebundpräsident Alfred Riedl (ÖVP) gestern seine Funktion „ruhend“ gestellt hat - ihm werden fragwürdige Grundstücksdeals vorgeworfen -, werden dessen Stellvertreter Erwin Dirnberger und Andrea Kaufmann (beide ÖVP) seine Aufgaben übernehmen. Kaufmann und Dirnberger werden gemeinsam mit einem Team auch die Finanzausgleichsverhandlungen für den Gemeindebund führen, und dabei „auf die Erfahrung der letzten Jahre“ zurückgreifen, sagte Dirnberger am Mittwoch.

Wie lange der Rückzug des Präsidenten dauern werde, beziehungsweise ob und unter welchen Voraussetzungen eine Rückkehr Riedls möglich sei, wollte der Präsident des steirischen Gemeindebundes Dirnberger nicht kommentieren. „Wir sind gestern alle sehr überrascht worden“, so Dirnberger. Derzeit seien viele Mitglieder auf Urlaub, in den kommenden zwei bis drei Wochen werde man sich besprechen, „damit das alles reibungslos funktioniert“, versicherte Dirnberger in Bezug auf die neuen Verantwortlichkeiten, die er und die Dornbirner Bürgermeisterin von Riedl zumindest vorübergehend übernehmen.

Riedl soll laut Medienberichten durch Grundstücksverkäufe in seiner Heimatgemeinde mehr als eine Million Euro verdient haben. Auf den veräußerten Flächen wurden zum Teil bereits Reihenhäuser errichtet. Auf weiteren Grundstücken sollen im Zuge des Projekts „Sonnenweiher“ mehr als 200 Häuser rund um einen Foliensee entstehen. Ermöglicht worden sein soll der Bau durch Umwidmungen und eine im Gemeinderat beschlossene Verschiebung von Gemeindegrenzen. Von anderen Parteien und Umweltschutzorganisationen kam Kritik, Riedl wurde mehrfach zum Rücktritt aufgefordert. (APA)

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