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Andritz: Wasserkraftwerk stärkt Ergebnis zum Halbjahr

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Der Gewinn stieg um 36 Prozent auf knapp 227 Mio. Euro. Der Andritz-Chef blickt optimistisch in die zweite Jahreshälfte.

Die Halbjahreszahlen der Andritz AG können sich sehen lassen: Der steirische Anlagenbauer steigerte den Umsatz von Jänner bis Juni um 24 Prozent auf 4,1 Mrd. Euro, der Gewinn (nach Steuern) erhöhte sich um fast 36 Prozent auf knapp 227 Mio. Euro.

Die Auftragseingänge „auf sehr hohem Niveau“ konnten im ersten halben Jahr gut gehalten werden, verzeichnet wurde ein Minus von einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Auftragseingänge beliefen sich auf 4,7 Mrd. Euro in den ersten sechs Monaten. Vor allem das Luang-Prabang-Projekt, der Folgeauftrag des ersten Wasserkraftwerks Xayaburi in Laos, habe im zweiten Quartal für einen Orderschub gesorgt. Es sei das größte Wasserkraftwerk, das Andritz je allein beliefert hat. Die Turbinen und Generatoren werden in Weiz in der Steiermark produziert, „was auch dort entsprechend Arbeit sichert“, sagt Andritz-Chef Joachim Schönbeck. Mit einer Kapazität von 1470 Megawatt soll es das größte Wasserkraftwerk in Laos werden und ab 2029 Strom liefern.

Andritz baut in Laos

Beim Auftragsstand legte das Unternehmen um sieben Prozent auf 10,6 Mrd. Euro zu. Für Schönbeck ist das eine „solide Basis für die sich eintrübende Konjunktur“. Generell zeigt sich der Andritz-Chef optimistisch gegenüber den „berechtigten Prognosen“ der Wirtschaftsforscher. „Wir fürchten uns nicht, aber wir gehen davon aus, dass weniger Aufträge vergeben werden. Wir konnten uns im ersten Halbjahr noch gut gegen diesen Trend stellen, weil wir noch einige Aufträge verbuchen konnten. Wir sehen aber in der zweiten Jahreshälfte eine deutliche Eintrübung – gerade im Bereich Zellstoff und Papier, was ja für uns der größte Bereich ist“, sagt Schönbeck zur „Presse“. Für Umsatz sei aber gesorgt. „Wenn gar keine Aufträge fürs nächste Jahr kommen, wird es schwieriger, aber wir gehen nicht davon aus, dass alles auf null zusammenbricht. Die Nachfrage nach grünen Produkten, die für die Energiewende notwendig sind, ist nach wie vor relativ stabil.“

Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg der Gewinn (Ebitda) von Jänner bis Juni gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 22 Prozent auf 333 Mio. Euro. Die Ebita-Marge betrug 8,1 Prozent (Vorjahr: 8,1 Prozent).

Aktie legte zu

Die Aktie legte nach Veröffentlichung der Ergebnisse zeitweise um zwei Prozent auf knapp 49 Euro zu. Seit Jahresbeginn hat das Papier rund sieben Prozent verloren. Die Analysten der Erste Group sahen in einer ersten Reaktion ein solides Ergebnis.

Der Anlagenbauer habe sowohl die Erste-Prognosen als auch die Markterwartungen übertroffen. Der steirische Konzern profitiere zudem von seiner starken Diversifizierung, was eine höhere Bewertung im Vergleich zu weniger breit aufgestellten Branchenkollegen wie etwa der finnischen Valmet rechtfertigen würde. Derzeit werde die Andritz-Aktie aber mit einem Be­wer­tungs­ab­schlag zu Valmet gehandelt, so die Analysten.

Zur Person

Joachim Schönbeck leitet die Andritz AG seit April 2022. Der 1964 geborene Bonner studierte Maschinenbau in Deutschland und am MIT (USA).


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