Faymanns Versicherung

Niederösterreichs SPÖ holt einen neuen Chef – eine Notaktion mit Blick auf den Bund.

Nur mehr jeder fünfte niederösterreichische Wähler hat im Land für die SPÖ gestimmt. Nun wurde als Rot-Kreuz-Aktion St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler statt des unbeholfenen Sepp Leitner für die Führung der Landes-SPÖ geholt. Letzterem ist das zweifelhafte Kunststück gelungen, die so mitgliederstarke Landespartei auf ihren Tiefpunkt zu führen. Bevor Sozialdemokraten im Landtag demnächst in die Rote Liste der schützenswerten Arten des Landes aufgenommen werden, sollte sich Niederösterreichs SPÖ am besten als rote Sektion in die Wiener Landespartei eingliedern.

Regierungs- und SPÖ-Bundesparteichef Werner Faymann muss allein beim Zuschauen der Angstschweiß in Schüben kommen. Er will bekanntlich vorrangig weitere fünf Jahre Kanzler sein. Das Erwachen der SPÖ Niederösterreich aus ihrem jahrelangen komatösen Zustand rechtzeitig vor der Nationalratswahl ist für Faymann dabei eine Art Lebensversicherung für den Verbleib im Kanzleramt.

karl.ettinger@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.03.2013)

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