Österreichs Bundespräsident, Alexander Van der Bellen, gibt sich bei seiner neuerlichen Kandidatur etwas divenhaft. Als Krisenmoderator war er gut, als notwendige mahnende Stimme weniger.
Der Wunsch der Europäer, in den Konflikt entscheidend einzugreifen, ist zwar verständlich, doch er entspricht nicht den Realitäten auf dem Schlachtfeld.
Finnland und Schweden drängen nach Russlands Überfall auf die Ukraine in die Nato. Österreichs Staatsspitze findet es nicht einmal der Mühe wert, die Umwälzung der Sicherheitsordnung zu analysieren.
Martin Kocher macht den Job, den er vorher inoffiziell erledigte, nun offiziell. Das ist gut. Sonst ist Nehammers Personalauswahl aber nicht rasend originell.
Der Rücktritt der Landwirtschafts- und Tourismusministerin hatte etwas von einer Dankesrede bei den Oscars. Selten verabschiedete sich eine Politikerin derart freudestrahlend. Der digitale Rückzug der Wirtschaftsministerin hingegen war vor allem eins: auffällig unauffällig.
Lieber rasch als riesig. Sozialminister Johannes Rauch hat eine große Pflegereform noch vor dem Sommer angekündigt. Ehrlich gesagt würde eine mittelgroße schon reichen.
Die Inflation wird bald zweistellig, die Notenbanken müssen kräftig reagieren. Das sind hässliche Vorzeichen für Stagnation und Immobilienpreisverfall.
Nein, wir wollen nicht vorschnell Nein sagen. Es ist lobenswert, wenn sich ein Politiker Gedanken macht. Gedanken, wie ein Mangel an Ärzten oder deren fehlgeleitete Verteilung gemildert werden kann.
Mit dem Gaslieferstopp erreicht der Kreml-Chef neuerlich das Gegenteil dessen, was er will. Er stößt Europa weiter weg von sich – und in Richtung Erneuerbare.