Kommentar

Braucht Wien wirklich das Welterbe-Pickerl?

Das Hotel Intercontinental.
Das Hotel Intercontinental.Unbekannt
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Gnadenlose Unesco: Die Innenstadt bleibt auf der roten Liste.

Das kommt überraschend. Und ist ein herber Rückschlag für die SPÖ-geführte Stadtregierung. Für Wiens Innenstadt bleibt die Gefahr, den Unesco-Status als Weltkulturerbe zu verlieren. Wien bleibt auf der roten Liste, wie einem Papier, das die Unesco soeben erstellt hat, zu entnehmen ist.

Alle Bemühungen der Stadt, das seit Jahren für Diskussionen sorgende Heumarkt-Projekt Unesco-tauglich zu machen, werden in diplomatischen Worten gewürdigt, schon, schon. Bemühungen der Stadtregierung unter Bürgermeister Michael Ludwig und des Projektwerbers Michael Tojner gab es zahlreiche. Dennoch heißt es am Ende klar: Nicht genügend.

Zu groß, zu hoch

Das Projekt ist, wie die Experten in Paris jetzt unumwunden erklären, noch immer zu groß, zu hoch. Jetzt kann man sich natürlich die Frage stellen: Benötigt Wiens Innenstadt tatsächlich den Weltkulturerbe-Status? Wofür genau? Lässt der Zustrom von Touristen nach? Bricht die Wirtschaft ein? Benötigen die Wienerinnen und Wiener die Auszeichnung, um psychisch stabil zu bleiben? Drei Mal nein.

Aber man könnte auch die Frage stellen, wie es Wien mit seinem Stadtbild generell hält. Diese Debatte wird vermieden. Dem Bau von Wohnungen wird vieles, dem Willen von Investoren fast alles untergeordnet. Auch das ist: Nicht genügend.

Emails an dietmar.neuwirth@diepresse.com

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