Fußball: Für Hofmann ist die Saison vorbei

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Der Rapid-Stratege erlitt gegen die Admira einen Innenbandriss. Salzburg-Trainer Schmidt vermutet zu großen Druck als Hemmschuh für seine Spieler.

Wien. 2013 gab es bislang wenig Grund zu grün-weißer Freude, seit sechs Spielen wartet Rapid bereits auf einen Sieg. Nun gesellte sich zur sportlichen Misere auch noch Pech. Denn das enttäuschende 1:1 gegen die Admira bedeutete nicht nur den Verlust von Platz drei, sondern auch jenen von Kapitän Steffen Hofmann. Nach einem Zweikampf mit Bernhard Schachner musste der Deutsche in der 27. Minute vom Feld. Die Magnetresonanzuntersuchung am Sonntag bestätigte dann den Verdacht: knöcherner Innenbandabriss. Die Saison ist für Hofmann vorbei. „Das kommt halt in solchen Situationen noch dazu“, meinte Trainer Peter Schöttel, der im Mittelfeld bereits den Ausfall von Branko Boskovic (Einriss des Innenmeniskus) verkraften muss. Zumindest der Montenegriner soll aber bis Mitte April wieder zur Mannschaft stoßen.

Mit dem aktuellen Negativlauf nähert sich Schöttels Team langsam, aber sicher der Unserie von acht Spielen ohne Sieg in der Saison 2006/07 unter Peter Pacult. Mit Erklärungen, warum es derzeit einfach nicht laufen will, konnte Schöttel nicht aufwarten. „Die Unsicherheit ist greifbar“, meinte der 45-Jährige. „Es war im Frühjahr immer möglich zu gewinnen, wir haben es aber nie geschafft.“ Auch diesmal dauerte der Jubel über die Führung von Harald Pichler nur vier Minuten. Dann erzielte Issiaka Ouedraogo den Ausgleich, sein Freudentänzchen bei der Cornerfahne wurde mit einem Bierbecherwurf aus dem Rapid-Sektor beantwortet. Wieder einmal hatte die Rapid-Hintermannschaft bei einem Outeinwurf geschlafen. „Solche Fehler müssen wir abstellen“, forderte Pichler, der sein gefühlvolles Tor in die Kategorie „wurscht“ einreihte. An der Einstellung seiner Mannschaft gebe es hingegen nichts auszusetzen. „Wir sind 90 Minuten Vollgas gegangen. Ich glaube, man hat gesehen, dass jeder für den anderen kämpft.“

Dennoch taten die Fans nach dem Schlusspfiff ihren Unmut mit einem gellenden Pfeifkonzert lautstark kund. Ihnen konnte Schöttel einmal mehr nur Durchhalteparolen anbieten: „Es wird sich wieder drehen. Das Team muss zusammenrücken und stabil bleiben. Wir werden es einfach erwarten müssen.“

Mentales Problem bei Salzburg

Auch in Salzburg wurde mit den eigenen Unzulänglichkeiten gehadert. Mit dem 2:2 in Ried reichte es abermals nur zu einem Remis, gleich zweimal mussten der Meister einem Rückstand hinterherlaufen. „Die Spieler müssen ganz einfach lernen, dass sie bei Red Bull immer unter Druck stehen“, führte Trainer Roger Schmidt mentale Schwächen seiner Mannschaft als Hauptgrund an. Nicht zum ersten Mal kassierte der Meister Gegentore nach billigen Fehlern in der Defensive. „Wir bekommen viel zu einfach Gegentore. Aber es fehlt uns vorn im Moment auch die Durchschlagskraft, um die vorhandenen Möglichkeiten zu verwerten. Viele meiner Spieler haben das bisher noch nicht erlebt“, erklärte der Deutsche, für den eines aber klar ist: „Das ist keine Qualitätsfrage, ganz sicher nicht.“

In Graz hingegen herrschte Freudenstimmung. Dank des 3:2-Erfolgs gegen Wacker Innsbruck liegen die Steirer nun einen Punkt vor Rapid auf Platz drei. „Vor ein paar Wochen bin ich noch fast entlassen worden, jetzt sind wir auf Platz drei. Es ist immer was los“, konnte sich Trainer Peter Hyballa einen sarkastischen Kommentar nicht verkneifen. Mann des Spiels war der zweifache Torschütze Jürgen Säumel, der erstmals seit 26. Februar 2008 wieder in der heimischen Bundesliga traf. „Wir wollten mit drei Punkten in die Länderspielpause gehen. Das ist uns gelungen“, sagte Säumel.

Auf einen Blick

Rapid-Kapitän Steffen Hofmannmusste im Spiel gegen die Admira vorzeitig vom Feld. Eine MR-Untersuchung zeigte am Sonntag einen Innenbandriss. Damit ist die Saison für den Deutschen vorbei. Bereits 2006 hat sich Hofmann die gleiche Verletzung zugezogen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.03.2013)

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