Expedition Europa

Korane verheizen in Stockholm

Protest gegen die Verbrennung des Koran.
Protest gegen die Verbrennung des Koran.IMAGO/Raja Imran
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Expedition Europa: Ich fuhr vor das Haus des Koranverbrenners. An einigen Fenstern waren Rollos runtergelassen, an einem anderen standen drei Topfpflanzen.

Am Sonntag stand ich vor dem Haus des führenden schwedischen Koranverbrenners, am Montag schlug er vor dem schwedischen Parlament wieder zu, eigentlich wusste ich aber nichts über ihn. Ich erzähle seine Geschichte in der Chronologie meines Nichtwissens.

Am Sonntagvormittag war ich in einer anderen Angelegenheit in Stockholm. Ich wusste nur, dass für diese Woche mehrere Koranverbrennungen angekündigt waren. Ein früherer schwedischer Polizeipräsident wies mich mit patriotischer Verärgerung darauf hin, dass auch in Frankreich ein Koran verbrannt worden sei, sich die ganze Aufmerksamkeit aber auf Schweden richte. Ich blieb noch in Stockholm und ging zur irakischen Botschaft. Dort war am Tag, nachdem ein wütender Mob in Bagdad die schwedische Botschaft abgefackelt hatte, „ein Dokument“ (Zitat Polizei) verbrannt worden.

„Öl“ bedeutet „Bier“ und „Starköl“ folglich „Starkbier“

Es nieselte vor sich hin, vor der ohnehin geschlossenen Botschaft gab es nichts und niemanden zu sehen. Auf dem Mauervorsprung bei der Eingangstür war eine halb ausgetrunkene Dose „Ey’Bro“, „Starköl Alk. 5,0% Vol.“, abgestellt. „Öl“ bedeutet „Bier“ und „Starköl“ folglich „Starkbier“. Solches ist nur im staatlichen Alkoholmonopol von „Systembolaget“ zu bekommen.

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