Saualm: Mängel in Asylheim, Kritik an Dörfler

Saualm: Maengel Asylheim
Saualm: Maengel Asylheim(c) APA (GERT EGGENBERGER)
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Volksanwaltschaft: Essen war teilweise verdorben, nur ein Klo.

Wien/Klagenfurt/Apa. Gravierende „Missstände“ hat die Volksanwaltschaft in dem in der Zwischenzeit geschlossenen Asylwerberheim auf der Saualm sowie in einer Pension in der Gemeinde Wernberg in Kärnten festgestellt. Vor allem auf der Saualm, aber auch in der Pension waren Asylwerber „unter menschenverachtenden Bedingungen untergebracht“ und zwar mit vollem Wissen der zuständigen Verantwortlichen des Landes Kärnten inklusive des Büros des scheidenden Landeshauptmannes, Gerhard Dörfler (FPK), fasst die Volksanwaltschaft in ihrer „Missstandsfeststellung“ die Ergebnisse ihrer Prüfung zusammen.

Für Volksanwalt Peter Kostelka sind die Missstände „ein Musterbeispiel dafür, wie die Unterbringung von Asylwerbern nicht sein darf“. Das Land Kärnten und Landeshauptmann Gerhard Dörfler hätten diese Missstände „bewusst geduldet“.

„BH hat ständig kontrolliert“

Dörfler hat die Kritik der Volksanwaltschaft als „politisch gefärbten Bericht“ zurückgewiesen und betont, dass er die Saualm nach Bekanntwerden von Ungereimtheiten „sofort geschlossen“ habe. Dörfler verwies auch auf die zuständige Bezirkshauptmannschaft, die das Heim ständig kontrolliert habe.

Bezüglich Hygiene, Verpflegung und Infrastruktur auf der Saualm stellte die Volksanwaltschaft „Menschenrechtsverletzungen und damit den schwersten feststellbaren Missstand“ fest. Warmwasserduschen und Heizungen waren teilweise nur 30 Minuten pro Tag verfügbar. Zusätzlich waren zeitweise für alle Menschen nur eine Toilette und eine Dusche verfügbar. Das verfügbare Essen war unzumutbar, teilweise verdorben und nicht ausreichend vorhanden, heißt es in dem Bericht. Auf kulturelle und religiöse Empfindungen wurde kaum Rücksicht genommen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.03.2013)

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