Rücktrittsaufforderungen an Sebastian Ortner. Er sei „als Volksvertreter absolut untragbar“, so der Vorsitzende des Mauthausen-Komitees.
Wien/Apa. Nach dem Auftauchen eines „Wehrsport“-Videos, das vermutlich aus dem Jahr 1988 stammt und den heutigen FPÖ-Klubobmann im Linzer Gemeinderat, Sebastian Ortner, mit Gottfried Küssel zeigt, hagelte es am Mittwoch Kritik und Rücktrittsaufforderungen von SPÖ, ÖVP, Grünen und dem Mauthausen-Komitee.
„In den Reihen der FPÖ befinden sich offenbar Personen, deren Gesinnung unserer Demokratie nicht gerecht wird“, sagte SPÖ-Landesgeschäftsführer Christian Horner. Ständiges Leugnen löse dieses Problem auch nicht. Der Linzer Vizebürgermeister, Erich Watzl (ÖVP), betonte, in seiner Partei würden bei derartigen Vorkommnissen umgehend Konsequenzen gezogen.
Der Klubobmann der Grünen im Oberösterreichischen Landtag, Gottfried Hirz, bezeichnete eine Person, die im Verdacht stehe, die Ermordung Andersdenkender trainiert, den Nationalsozialismus glorifiziert und auf eine Wiedererrichtung des NS-Schreckensregimes hingearbeitet zu haben, „als Volksvertreter als absolut untragbar“. Willy Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen-Komitees, sieht Österreich „in einem braunen Sumpf versinken“.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.04.2013)