Portugals Haushalt droht neues Milliardenloch

Portugals Haushalt droht neues
Portugals Haushalt droht neues(c) REUTERS (� Reuters Photographer / Reuters)
  • Drucken

Bei öffentlichen Verkehrsunternehmen wurden "hochspekulative" Verträge entdeckt, die einen Schaden von bis zu drei Mrd. Euro verursachen könnten.

In Portugal hat die Regierung bei öffentlichen Verkehrsunternehmen "hochspekulative" Verträge entdeckt, die ein neues Loch in den Haushalt des ohnehin klammen Staates reißen könnten. Die Verträge könnten zu einem Verlust von "drei Milliarden Euro" führen, erklärte das Finanzministerium in Lissabon am Dienstag. Der von Brüssel verordnete Schuldenabbau könnte für das Land, das seit zwei Jahren auf die Unterstützung der Europartner angewiesen ist, damit noch schwieriger werden.

Betroffen sind laut Medienberichten die Metro-Betreiber aus Lissabon und Porto sowie das Eisenbahnnetz Refer. Die Zeitung "Publico" berichtete, die eigentlich zur Absicherung gegen Zinsschwankungen gedachten Finanzpapiere hätten die Zinsen für die öffentlichen Unternehmen um 20 Prozent in die Höhe getrieben. Nach eigenen Angaben bemüht sich die Regierung schon seit zwei Monaten in Verhandlungen mit den Banken, die Verluste für den Staat zu minimieren. Bis Ende der Woche sollten die Ergebnisse bekanntgegeben werden.

Das Ministerium betonte, die "problematischen Verträge" datierten aus der Zeit der alten Regierung. Medienberichten zufolge wurden die beiden damals für die Fehlspekulationen verantwortlichen Manager aber von der neuen Regierung zu Staatssekretären ernannt, als sie im Mai 2011 antrat. Im Zuge einer Regierungsumbildung am Montag verloren sie ihre Posten aber wieder. Die oppositionellen Sozialisten verlangen, dass Finanzminister Vitor Gaspar vor dem Parlament zu der Affäre Stellung bezieht.

(APA/AFP)

Mehr erfahren

Portugal einigte sich Troika
Außenpolitik

Portugal einigt sich mit Troika auf Sparprogramm

Der Weg für die Auszahlung der nächsten Hilfstranche von zwei Milliarden Euro an Portugal ist frei. Eine Koalitionskrise wurde abgewendet.
Slovenia's PM Bratusek reacts during a news conference in Ljubljana
International

Sorgenkind Slowenien stellt Sparplan vor

Das Land will vorerst nicht unter den Rettungsschirm. Griechenland bekommt weitere Hilfsgelder.
Portugal gibt Strukturreformen bekannt
Home

Portugal gibt Strukturreformen bekannt

Die Wochenarbeitszeit im öffentlichen Dienst soll auf 40 Stunden, das Pensionsantrittsalter in flexibler Form auf 66 Jahre erhöht werden.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.