Jubilar

„König Otto“: Der so gütige Fußballtrainer

Otto Rehhagel
Otto RehhagelReuters / Michael Dalder
  • Drucken

Otto Rehhagel feiert am Mittwoch seinen 85. Geburtstag. Zuletzt ist es aber ruhig geworden um den Welttrainer, der Bremen, Kaiserslautern und Griechenland mit Schmäh und Taktik eroberte, aber damit in München heillos verloren war.

.Es ist still geworden um den einstigen Fußball-Welttrainer Otto Rehhagel. Seit Jahren lebt der Deutsche mit Ehefrau Beate in seiner Geburtsstadt Essen, hier wuchs der gelernte Maler und Anstreicher auf und hierher zog er sich nach dem Aus im Profigeschäft zurück. Die Öffentlichkeit meidet er, am Mittwoch wird wohl auch sein Handy ausgeschaltet bleiben. Dann feiert Bremens und Kaiserslauterns einstiger Meistermacher und Griechenlands EM-Held (2004) seinen 85. Geburtstag.

Rehhagel prägte als Coach die einzigartige Ära des SV Werder Bremen. Zwei deutsche Meisterschaften (zuletzt 1993, mit Andreas Herzog), zwei Cupsiege, dazu den Cup der Cupsieger (1992). Kaiserslautern führte er 1998 als Bundesliga-Aufsteiger direkt zum deutschen Meistertitel und in die Champions League, ein bislang unerreichtes Husarenstück. Der „Betzenberg“ bebte, schrieb „Bild“ und noch größere Dramaturgie dürfte die EM-Sensation mit Hellas 2004 hervorgerufen haben. „Rehhakles“ gewann mit Libero die EM in Portugal.

Am Gipfel: Otto Rehhagel führte Griechenland zum EM-Triumph.
Am Gipfel: Otto Rehhagel führte Griechenland zum EM-Triumph.imago sportfotodienst

Alles, nur kein Polterer

Kritik an seiner Mauer-Taktik war ihm gleich. Er sagte: „Modern ist, wer gewinnt.“

Simples Training, Menschenkenntnis, Liebe zu anderen Dingen (oft in der Wiener Staatsoper) und das richtige Gespür für Taktik und Spiel sprachen für sich, nur einmal scheiterte er auf ganzer Länge. 1995 probierte er sich mit Stars wie Jürgen Klinsmann, Herzog und Ciriaco Sforza beim FC Bayern. Das klappte gar nicht, selbst das Erreichen des Europacupfinales änderte nichts. Auch dass er 2012 bei Hertha keine Rettung fand im Abstiegskampf bleibt eine Fußnote. Weil seine Erfolge so unglaublich waren.

(fin-dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.