Napster startet Musik-Flatrate in Österreich

Napster startet MusikFlatrate oesterreich
Napster startet MusikFlatrate oesterreich(c) REUTERS (� Reuters Photographer / Reuters)
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Napster ist als illegale Tauschbörse bekannt geworden. Mittlerweile werden brav Lizenzgebühren gezahlt. In Österreich will Napster unter die Top 3 Anbieter.

Acht Jahre nach der Wiedergeburt in Deutschland, startet Napster nun auch in Österreich seinen kostenpflichtigen Musik-Dienst. Bekannt wurde die Marke ursprünglich als illegale Tauschbörse für Musik und Filme. Mittlerweile geläutert und von dem US-Anbieter Rhapsody geschluckt, macht das Unternehmen mit der Musikindustrie gemeinsame Sache und bezahlt brav Lizenzgebühren. Nach wie vor stehen Teile der Musikindustrie Online-Angeboten allerdings skeptisch gegenüber.

"Es gibt noch gewisse Vorbehalte", sagt der Europa-Chef von Napster, Thorsten Schliesche, im Gespräch mit DiePresse.com. Aber die würden sich vor allem gegen werbefinanzierte Angebote richten, da Künstler bei diesem Modell weniger Geld erhalten. Napster setzt ausschließlich auf ein Abomodell und zählt laut Schliesche bereits zu den Top 5 Umsatzquellen der Labels.  Die Vergangenheit als Filesharing-Plattform sei lange kein Nachteil mehr bei Verhandlungen mit der Musikindustrie.

Für einzelne Lieder bezahlen ist passé


Der Katalog, mit dem Napster in Österreich startet, umfasst mehr als 20 Millionen Lieder. Mehr als in einigen anderen Ländern, erklärt Schliesche. Das Geschäftsmodell von Napster ist bereits von anderen Firmen bekannt. Nutzer bezahlen eine monatliche Gebühr und dürfen dafür so viel Musik hören, wie sie wollen. Auf der Festplatte speichern und länger behalten, als das Abo läuft, ist nicht möglich. Dafür gestatten spezielle Apps für PC und Smartphones auch eine Offline-Nutzung. Das entspricht dem Nutzerverhalten, meint Schliesche. Wer seine Musik ohnehin offline am mobilen Gerät hören kann, der bezahlt nicht für einzelne Downloads, so der Experte. Früher habe man zusätzlich den Kauf einzelner Lieder angeboten, sei davon aber wieder abgekommen.

Mit Markenbekanntheit gegen Spotify und Co.


Wie auch bei Deezer, Spotify und Co. bietet Napster sein Abo um rund 10 Euro pro Monat an. Wie man sich gegen die anderen Streaming-Dienste durchsetzen will, die in Österreich zum Teil bereits wesentlich länger am Markt sind? "Wir haben eine sehr hohe Markenbekanntheit", erklärt Schliesche. Wem die Frage ebenfalls auf der Lippe brennt: "Nein, mit 'illegal' werden wir von Konsumenten nicht in Verbindung gebracht", sagt Schliesche. In Umfragen stehe Napster einfach als starke Marke für Musik. Außerdem will man sich durch eine starke Lokalisierung von Konkurrenten abheben. Das ist auch einer der Gründe, warum Napster in Österreich erst jetzt startet. Erst durch die Übernahme durch Rhapsody - ebenfalls ein Streaming-Anbieter - sei es möglich gewesen, lokale Musik-Kataloge aufzubauen. Und lokale Indie-Labels würden Lizenzen eben nur für einzelne Länder und nicht global vergeben.

In Deutschland kämpft Napster mit Spotify um Platz eins am Streaming-Markt. Ein Ziel, das auch in Österreich angepeilt wird. "Wir wollen binnen 12 Monaten zumindest in die Top 3", sagt Schliesche. Weltweit hat Napster bzw. Rhapsody mehr als 1 Million zahlende Kunden.

(sg)

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