Wo sich der Klimawandel am meisten auswirkt

Archivbild - Auswirkungen des Klimawandels seien auch in Industrieländern spürbar, zeigt eine aktuelle Studie.
Archivbild - Auswirkungen des Klimawandels seien auch in Industrieländern spürbar, zeigt eine aktuelle Studie.(c) EPA
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Eine internationale Studie verglich Modelle verschiedener Wissenschaftsrichtungen. "Was jetzt als extrem gilt, könnte normal werden."

Wenn Treibhausgasemissionen weiterhin in diesem Ausmaß in die Atmosphäre ausgestoßen werden, wird einer von zehn Erdenbürgern am Ende dieses Jahrhunderts mit hoher Wahrscheinlichkeit in einer Region leben, die stark durch den Klimawandel beeinflusst ist. Das geht aus einer internationalen Studie hervor, bei der das Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien und die Universität Wien mitgearbeitet haben. Besonders betroffen seien dann die Amazonas- und Mittelmeerregion sowie Ostafrika, heißt es in der aktuellen Online-Ausgabe der Fachzeitschrift "PNAS".

Für die umfassende Untersuchung wurden Modelle über mögliche Einflüsse des Klimawandels auf Ernteerträge, Verfügbarkeit von Wasser, Ökologie und Gesundheit in Computersimulationen zusammengeführt. Das Potsdam-Insitut für Klimafolgenforschung (PIK) leitet dieses "Intersectoral Impact Model Intercomparison Projekt". Es zeigte sich, dass Auswirkungen des Klimawandels sowohl in Industrieländern, als auch in Entwicklungsländern spürbar werden könnten, so die Erstautorin Franziska Piontek in einer Aussendung des PIK.

Die Forscher haben beispielsweise die weltweite Verfügbarkeit von Wasser in den vergangenen 30 Jahren untersucht. Die drei trockensten Jahre in den jeweiligen Regionen galten für die Simulationen jeweils als Grenzwert. Kamen in den Analysen Werte zutage, die diese Schwelle noch unterschritten, werteten die Wissenschafter das als "schwerwiegend".

Für eine künftige Wassersituation im Mittelmeerraum spuckten die Projektionen beispielsweise solche besorgniserregenden Werte aus. In den betroffenen Regionen Afrikas führen bereits kleine Temperaturanstiege zu Veränderungen, die vor allem für Kleinbauern existenzgefährdend sein könnten. "Was jetzt als extrem gilt, könnte in Zukunft normal werden", wird Qiuhong Tang von der Chinesischen Akademie für Wissenschaften zitiert.

Was die Ergebnisse der Studie noch verschärft: Die Forscher bezogen eher zurückhaltende Zahlten in ihre Berechnungen mit ein. Unter der Annahme von "Worst-Case-Szenarios" wären fast alle bewohnten Gebiete der Erde betroffen, heißt es in der Aussendung.

(APA)

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