Das Tor zur Millionenliga

Wien. Die Champions League ist auch diese Saison mit einem Geldsegen für die beteiligten Vereine verbunden. Mit Meister Austria und Salzburg winkt dieser heuer dank der Uefa-Fünfjahreswertung gleich zwei ÖFB-Klubs. Allein der Einzug über Hafnarfjördur bzw. Fenerbahce ins Play-off um den Aufstieg in die Gruppenphase würden dabei jeweils rund 3,5 Millionen Euro garantieren.

Der Uefa-Paradebewerb erweist sich auch heuer als Goldgrube. 2,1 Millionen ist der Aufstieg ins Play-off, der letzten von vier Qualifikationsrunden, wert. Selbst bei dortigem Scheitern folgt der Umstieg in die Gruppenphase der Europa League. Dieser wird immerhin noch mit rund 1,4 Mio. Euro versüßt.

Während bei Salzburg eher das Prestige als das monetäre Interesse im Vordergrund steht, hofft man bei Austria auf finanziell rosige Zeiten. „Von wirtschaftlicher Seite ist diese Runde sehr wichtig“, sagt Finanzvorstand Markus Kraetschmer. Damit seien jedoch keine budgetären Pflichten gemeint. „Wir haben nur diese Runde einkalkuliert. Alles darüber hinaus wäre ein Plus.“ Kraetschmer gab mit Blick auf die vorletzte Saison, als sich Austria nicht für das internationale Geschäft qualifizierte, aber zu, dass der Europacup „eine wichtige Säule in unserem Budget“ gewesen ist. Dieses Geld fehle, doch durch den Transfer von Aleksandar Dragović zu Kiew soll Austria mehr als eine halbe Millionen Euro als „Beteiligung“ erhalten haben. Dieses Finanzloch kann also nicht sehr groß sein.

8,6 Mio. € für die Gruppenphase

Die Uefa wird die genauen Details zu den diesjährigen Prämien erst im August bekannt geben. Die Zahlen aus dem Vorjahr geben aber die Richtung vor. 8,6 Millionen Euro waren mit dem Einzug in die Gruppenphase garantiert. Pro Sieg gab es dort eine Million, für ein Unentschieden 500.000 Euro. Nicht enthalten sind dabei die Erlöse aus dem Ticketverkauf sowie der TV-Gelder. Austria plant, sollte der erstmalige Einzug eines ÖFB-Klubs in die Gruppenphase seit 2006 (Rapid) gelingen, den Umzug ins Happel-Stadion.

Nur einen kleinen Anteil macht in Österreich dagegen das Geld aus dem Marketingpool aus. Dieser bildet im Grund die Stärke des jeweiligen TV-Marktes ab. Die vier führenden europäischen Ligen aus Deutschland, England, Spanien und Italien lukrieren die größten Einnahmen. Diese müssen aber durch die Anzahl der teilnehmenden Teams geteilt werden.

Aufgrund dessen bekam Viertelfinalist Juventus in der vergangenen Saison mit 65 Millionen Euro am meisten ab, da mit AC Milan nur ein zweiter italienischer Klub in der Champions League spielte. Wer vom Marketingpool möglichst viel profitieren will, muss demnach eigentlich auf Misserfolge der nationalen Konkurrenz setzen. Für Austria stellt sich diese Frage nicht. „Diese Gelder sind in Österreich überschaubar“, meinte Kraetschmer, der die Summe mit 200.000 € bezifferte.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.07.2013)

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