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Die Rückkehr des Linzer Fußball-Derbys

Sascha Horvath zeigt Ballgefühl für den Lask.
Sascha Horvath zeigt Ballgefühl für den Lask.GEPA pictures / Hans Oberlaender
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Lask gegen BW Linz, eine Stadt liegt im Fußball-Fieber vor dem ersten Bundesliga-Derby seit 26 Jahren. Die „Athletiker“ haben in 52 Bundesliga-Duellen mit den Blau-Weißen die Nase knapp vorne, die Nachkommen der „Voestler“ blühen auf. Nakamura wechselt zu Reims.

Mehr als 26 Jahre mussten die Fußball-Fans auf das Comeback des Linzer Derbys in der Bundesliga warten. Am Samstag (19.30 Uhr/live auf Sky) ist es in der Raiffeisen-Arena wieder so weit. „Für die Sportstadt Linz ist es eine tolle Sache“, sagte LASK-Coach Thomas Sageder vor dem Kräftemessen mit Aufsteiger Blau-Weiß in der 3. Runde. Dessen mit hohen Erwartungen in die Saison gestartete Elf steht nach zwei Spielen ohne Sieg besonders unter Druck.

52 Mal trafen die Schwarz-Weißen und die Blau-Weißen bisher in der Bundesliga aufeinander. Die Bilanz ist ziemlich ausgeglichen: Der LASK hat mit 19 Siegen bei 18 Niederlagen und 15 Remis (Torverhältnis 61:62) die Nase ganz knapp vorne.

Das letzte Derby gewann der damalige FC Linz am 31. Mai 1997 mit 3:0 gegen die Athletiker. Kurz zuvor war die Fusion des FC mit dem LASK bekannt geworden, die quasi die Auflösung des FC Linz bedeutete. Im gleichen Jahr wurde mit Blau-Weiß Linz ein Verein gegründet, der sich selbst als Nachfolger des einstigen VÖEST-Werksclubs betrachtet. Gestartet in der oberösterreichischen Landesliga sind die Blau-Weißen nun nach 26 Jahren im Fußball-Oberhaus angekommen und können die Tradition der Derbys gegen den LASK fortsetzen.

„Für Linz und für die Fans ist es natürlich ein absolutes Highlight, so ein Derby nach so langer Zeit wieder in der Bundesliga zu haben. Auch für das Trainerteam und für unsere Spieler, es ist für alle ein Highlight“, erklärte Blau-Weiß-Trainer Gerald Scheiblehner. Das bestätigte auch Sageder. „Für mich und auf sportlicher Ebene haben die Derbys in Linz natürlich eine Riesenbedeutung. Ich freue mich richtig drauf.“

Scheiblehner betonte die Underdog-Rolle seines Teams beim ersten Duell. „Wir gehen angenehmer Weise als klarer Außenseiter noch dazu auswärts in das Spiel. Wir wollen aber eine gute Rolle abgeben. Ich glaube, dass es jetzt mit zwei neuen Stadien, mit zwei Bundesligisten für alle eine große Euphorie darstellt. Das soll eine coole Partie werden mit viel Tempo.“

LASK-Präsident Siegmund Gruber wünschte sich am Donnerstag ein stimmungsvolles Derby. „Ich hoffe - und das ist mein großer Appell -, dass wir ein friedliches Spiel haben. Bei aller Rivalität, das sollen wir am Rasen austragen.“ Zugleich erinnerte Gruber daran, dass man in Linz bei aller sportlicher Konkurrenz zusammen stehe. „Wir haben es als LASK ermöglicht, dass Blau-Weiß Linz in der Daimlerstraße Fußball spielen kann. Ohne das wäre Blau-Weiss nicht in der ersten österreichischen Bundesliga.“

Japaner Nakamura wechselt zu Reims

LASK verliert wie erwartet seinen Offensivmann Keito Nakamura. Wie die Linzer am Donnerstag bekanntgaben, wechselt der technisch versierte Flügelspieler zum französischen Erstligisten Stade Reims, wo er einen Fünfjahresvertrag unterzeichnete. Bezüglich der finanziellen Begleitgeräusche gab man sich bedeckt, zuletzt war von den „OÖN“ eine Summe von 12 Mio. Euro genannt worden.

Nakamura wäre in diesem Fall der mit Abstand teuerste Abgang in der Geschichte der Linzer. Dieses Prädikat trug bisher der Brasilianer Joao Victor, der 2019 für kolportierte 3 Mio. Euro zum VfL Wolfsburg gewechselt war. „Wir freuen uns für ihn, dass er den Schritt machen kann“, erklärte LASK-Präsident Siegmund Gruber. „Wir hätten Keito schon am Ende der letzten Saison verkaufen können, haben aber durch das Zuwarten eine ungleich höhere Ablösesumme lukrieren können.“

Der aktuell 23-jährige Nakamura war nach Stationen bei Gamba Osaka, Twente Enschede und St. Truiden 2021 zu den Juniors OÖ gekommen, der LASK zog ihn ab Herbst 2021 zu den Profis hoch. In 69 Pflichtspielen für die Athletiker gelangen Nakamura 26 Tore und 9 Vorlagen, im Frühjahr 2023 gab er sein Debüt für Japans Nationalteam und traf auch dort

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