Interview

Samuel Finzi: „Das Grundübel war: Wir waren nicht frei“

Samuel Finzi hofft, schon bald wieder in Österreich spielen zu können.
Samuel Finzi hofft, schon bald wieder in Österreich spielen zu können.Rafaela Proell
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Der Schauspieler Samuel Finzi erzählt, warum die Bühne ein Ort der Freiheit und – vielleicht – die letzte Bastion gegen künstliche Intelligenz ist, über das Warten auf eine Einladung nach Österreich, warum er keine Nostalgie für den Kommunismus verspürt und über atheistisches Judentum.

Sie sind als Schauspieler allgegenwärtig, aber eigentlich wollten Sie Filmregisseur stu­dieren, wie Sie in Ihrem Erinnerungsbuch „Samuels Buch“ schreiben. Hätte alles auch ganz anders kommen können?

Samuel Finzi: Nein. Es war klar, dass ich keine Wissenschaften wie Mathematik, Chemie oder Physik betreiben würde. Die Geisteswissenschaften waren dagegen völlig der kommunistischen Ideologie untergeordnet, und mit dieser wollte ich nichts zu tun haben.

Sie haben als Schauspieler sehr schnell Erfolge gefeiert. Aber Ihr Vater, Itzhak Finzi, selbst einer der berühmtesten Schauspieler Bulgariens, war unglücklich über Ihre Berufswahl.

Er wusste zunächst einfach nicht, ob ich das nötige Talent habe, und wollte mich nicht als unglücklichen Menschen und unbeschäftigten Schauspieler sehen. Aber dann konnte ich ihn offenbar überzeugen.

Ihr Vater ist mit 90 Jahren immer noch aktiv. War er ein Vorbild für Sie?

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