Empörung

Spaniens Fußball-Boss küsst Weltmeisterin auf den Mund

Spaniens Verbandspräsident Luis Rubiales gratuliert den Titelgewinnerinnen. Aber es bleibt nicht nur bei Umarmung und Kuss auf die Wange.
Spaniens Verbandspräsident Luis Rubiales gratuliert den Titelgewinnerinnen. Aber es bleibt nicht nur bei Umarmung und Kuss auf die Wange.AFP/FRANCK FIFE
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Spanien hat sich in Sydney den WM-Titel im Frauenfußball geholt. Für Aufregung sorgt nun eine Szene, in der Verbandspräsident Luis Rubiales der Spielerin Jennifer Hermoso gratuliert: mit einem Kuss auf den Mund.

Die spanische Fußballnationalmannschaft der Frauen hat einen historischen Sieg eingefahren: Am Sonntag hat sie im WM-Finale gegen England gewonnen, und damit erstmals in ihrer Geschichte eine Weltmeisterschaft. Tags darauf spricht man nicht nur über den Erfolg, sondern auch von einer Szene während der Siegerehrung: Der Präsident des spanischen Verbands, Luis Rubiales, gratuliert der Titelgewinnerin Jennifer Hermoso. Er umarmt sie, drückt ihr einen Kuss auf die Wange - und einen auf den Mund.

Die Geste sorgt für Empörung und facht eine Sexismus-Debatte an. Nicht nur die User auf der Onlineplattform X (ehemals Twitter) kritisieren das Verhalten von Rubiales. Auch die spanische Gleichstellungsministerin, Irene Montero, schreibt dort, dass es sich bei dem Kuss um eine „Form sexueller Gewalt“ handle. „Wir sollten nicht davon ausgehen, dass Küssen ohne Zustimmung etwas ist, das einfach ‚passiert‘.“ Es sei Aufgabe der ganzen Gesellschaft, so etwas nicht zu „normalisieren“. Und weiter: „Nur Ja heißt Ja.“

„Hat mir nicht gefallen“, sagt Hermoso selbst später auf den Kuss angesprochen. Und Rubiales? Gegenüber „Radio Marca“ schätzt er den Kuss als nicht weiter problematisch ein. Es gebe überall Idioten. „Der Kuss mit Jenni? Es gibt überall Idioten. Wenn zwei Menschen eine kleine Zuneigung zeigen, können wir nicht auf Idioten hören. Wir sind Meister und dazu stehe ich.“ (bsch)

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