Zahlungen

Kärnten: Landesrechnungshof bemängelt Zahlungsmoral

Das Land Kärnten bezahlte vergangenes Jahr 41 Prozent der Rechnungen zu spät.

Der Kärntner Landesrechnungshof hat beim Landesrechnungsabschluss 2022 781 stichprobenartig ausgewählte Geschäftsfälle geprüft. Mehr als die Hälfte wurde nach Ansicht der Prüfer mangelhaft abgewickelt, hieß es im am Freitag veröffentlichten Bericht. Bei 41 Prozent der 640 geprüften Eingangsrechnungen wurde die Zahlungsfrist überschritten, was zu Verzugszinsen und Mahngebühren führen kann. 53 Rechnungen wurden mehr als einen Monat nach Ablauf der Frist bezahlt.

Nur in zwei Drittel der geprüften Fälle wurde die Möglichkeit zum Skontoabzug genutzt. Einige Male wurde der Skonto abgezogen, obwohl die Frist bereits verstrichen war, einmal wurde der Skonto trotz Zahlung innerhalb der Frist nicht abgezogen. 29 Rechnungen wurden doppelt bezahlt, obwohl das Buchungssystem darauf hinweist. Nicht alle doppelt bezahlten Rechnungen wurden bis zur Prüfung zurück überwiesen. Einige Mängel im internen Kontrollsystem fielen auf, mehrmals fehlte etwa die Bestätigung der sachlichen und rechnerischen Richtigkeit einer Rechnung.

Umstellung auf elektronische Rechnungen empfohlen

Der Rechnungshof empfiehlt eine Umstellung auf elektronische Rechnungen, wie beim Bund seit 2014 Pflicht. Die internen Abläufe sollen digitalisiert werden, um sie zu beschleunigen. Es würde auch Papier sparen, wenn eingegangene Rechnungen nicht mehr ausgedruckt und über die Hauspost weitergeleitet würden. Rechungshofdirektor Günter Bauer: „Um den Zahlungsprozess zu optimieren, sollte das Land möglichst rasch den digitalen Zahlungsvollzug flächendeckend einsetzen.“

Der Großteil der Rechnungen an die Landesregierung geht per Post oder E-Mail ein. Die effizientere Möglichkeit, dem Land Rechnungen über das Unternehmensserviceportal des Bundes als e-Rechnungen in einem strukturierten elektronischen Format zu übermitteln, wurde 2022 lediglich 764 Mal genutzt. Der Rechnungshof empfiehlt, hier eine Verpflichtung zu verankern. Die Landesregierung will alle Maßnahmen aus dem Bericht umsetzen, hieß es in der Stellungnahme. (APA)

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