Interview

Heinz Bachmann: „Ingeborg hat immer besonders auf mich aufgepasst“

Der Geophysiker Heinz Bachmann verwaltet das Erbe seiner Schwester, der Lyrikerin Ingeborg Bachmann.
Der Geophysiker Heinz Bachmann verwaltet das Erbe seiner Schwester, der Lyrikerin Ingeborg Bachmann.Weichselbraun / Kleine Zeitung
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Im Oktober jährt sich der Todestag der Lyrikerin Ingeborg Bachmann zum 50. Mal. Zu diesem Anlass erinnert sich ihr Bruder, Heinz Bachmann, an die gemeinsame Kindheit im bombardierten Klagenfurt, an Geldsorgen und (un)bekannte Liebschaften seiner um 13 Jahre älteren Schwester. Auch spricht er über ihr tragisches Sterben in Rom, ein fast adoptiertes Kind und Mordgerüchte.

Ihr Buch „Ingeborg Bachmann, meine Schwester“ erscheint in vier Tagen und damit pünktlich zum 50. Todestag der wohl bekanntesten österreichischen Lyrikerin. Ein Zufall?

Heinz Bachmann: Ich habe in meinem Leben nur präzise, wissenschaftliche Berichte geschrieben. Eines Tages bekam ich ein E-Mail mit der Frage, ob ich „etwas Publizierbares“ über Ingeborg verfassen könnte. Ich machte Notizen und bekam einen Rüffel: Der Verlag wollte etwas Persönliches. Das war unglaublich schwierig für mich.

Wieso haben Sie sich doch überwunden? War Geld eine Motivation?

Ich habe befürchtet, dass man mir vorwirft, das Buch aus Gründen der Bereicherung geschrieben zu haben. Dass ich von Ingeborgs Tod profitieren will – so wie Prinz Harry, der seine Familiengeschichte finanziell ausschlachtet. Das ist nicht meine Absicht. Ich schrieb es sogar ins Buch – aber die Passage wurde vom Verlag wieder gestrichen. 

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