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Thiem muss mit Magenproblemen bei US Open aufgeben, auch Ofner verliert

Dominic Thiem kämpfte sich durch den ersten Satz.
Dominic Thiem kämpfte sich durch den ersten Satz.GEPA pictures / Hans Oberlaender
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Dominic Thiem kämpfte sich noch durch den ersten Satz gegen Ben Shelton, verliert diesen deutlich im Tiebreak. Danach wird klar, der Niederösterreicher kämpft mit gesundheitlichen Problemen - er gibt w.o. Auch für Sebastian Ofner war in Runde zwei Endstation.

Dominic Thiem ist kein weiteres Erfolgserlebnis bei den US Open in New York vergönnt. Nach seinem Erstrundensieg über den Kasachen Bublik musste er Mittwochabend (österreichischer Zeit) gegen den US-Amerikaner Ben Shelton nach dem ersten Satz gesundheitsbedingt aufgeben. Im ersten Satz war Thiem kaum eine Schwäche anzumerken, erst im Tiebreak schien ein wenig die Energie zu fehlen. Shelton holte sich das Entscheidungsgame mit 7:1.

In der Pause zwischen den Sätzen verschlimmerten sich offenbar die Symptome, offenbar Bauchkrämpfe. Immer wieder griff Thiem mit der Hand zum Bauch. Erst dann wurde Gegner und Zusehern klar, dass Thiem nicht mehr weitermachen konnte. Er ließ das erste Game von Shelton ohne jegliche Gegenwehr und Bewegung zum Ball geschehen. „It‘s finished“, sagte Thiem dann, als er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht zum Netz schleppte. Thiem hatte im Vorfeld des Turniers mit „einer Art Gastritis“ gekämpft, auch ein Turnier in Winston Salem ausgelassen.

Ein Statement nach seinem Aus gab es nicht. „Zu krank“ hieß es von der ATP, Thiem durfte sich den Weg zum sonst üblichen Termin mit den Medien ersparen. Die APA erreichte aber Manager Thiem. „Wir wissen leider selbst noch nicht genau was es ist. Es geht ein Magenvirus hier auf der Anlage um“, erklärte der 23-Jährige. „Dominic hatte sich vor dem Match heute übergeben müssen und hat dann Mitte ersten Satz Bauchkrämpfe bekommen, die sind dann so stark geworden, dass es einfach nicht mehr weiterging.“

Der Manager des Ex-US-Open-Siegers berichtete, dass die bis dahin „letzte Diagnose“ in den USA „Reflux“ bzw. „Gastritis“ gewesen und auch so behandelt worden sei. „Jedoch werden wir jetzt in Österreich einen Ganzkörper-Check machen, wo wir hoffentlich ein Ergebnis bekommen und wissen, was zu tun ist.“ Diese Magenprobleme machen Thiem bereits seit Winston-Salem zu schaffen, präzisierte Moritz Thiem nochmals.

Auch Ofner nimmt „medizinische Auszeit“

Wie erwartet war auch für Sebastian Ofner in der zweiten Runde der mit 65 Mio. Dollar dotierten US Open am Mittwoch (Ortszeit) Endstation. Der 27-jährige Steirer, der erstmals im größten Tennis-Stadion der Welt gespielt hat, war gegen den als Nummer zehn gesetzten US-Amerikaner Frances Tiafoe chancenlos. Nach nur 91 Minuten hatte Ofner in New York mit 3:6,1:6,4:6 glatt verloren. Er blieb damit auch im fünften Duell mit einem Top-Ten-Spieler ohne Satzgewinn.

Nach der Aufgabe von Thiem gegen Shelton wenige Stunden davor musste auch Ofner eine „medizinische Auszeit“ nehmen und sich an der rechten Schulter behandeln lassen. Für den Vielspieler, der sich dieses Jahr in die Top 100 und dann die Top 60 gespielt hatte, waren die US Open bereits sein 24. Turnier in diesem Jahr.

Bei seinem ersten Auftritt im Arthur-Ashe-Stadium vor rund 23.000 Fans und zahlreicher Prominenz war Ofner durchaus vom Ambiente beeindruckt. „Das Gefühl war richtig cool. Wie ich reingegangen bin, war es schon richtig fein zu sehen, dass da wirklich viele Leute zuschauen“, freute sich der Steirer, der vor dem Einmarsch auch das in den USA übliche Kurz-TV-Interview hatte geben müssen. „Es wäre gut gewesen, wenn ich es vielleicht ein bisserl enger halten hätte können“, meinte Ofner später lachend.

Das Problem an seiner Schulter ist nicht erst am Mittwoch aufgetreten. „Ich habe es schon nach dem ersten Match gemerkt. Da war es am Abend richtig schlimm und am Tag danach auch“, gestand Ofner. „Ich bin nach dem ersten Match zwei Mal aufgewacht, weil ich das Gefühl gehabt habe, das meine Finger drei Mal so groß sind.“ Darum habe er vor dem Duell mit Tiafoe auch Schmerzmittel genommen. „Es war natürlich ein bisserl irritierend, aber mit dem muss man als Sportler leben.“

Tsitsipas raus, Djokovic weiter

Mit Stefanos Tsitsipas hat sich ein großer Name am Mittwoch überraschend schon in der zweiten Runde der mit 65 Millionen Dollar dotierten US Open verabschiedet. Die Nummer 7 des letzten Tennis-Majors des Jahres musste sich dem Schweizer Dominic Stricker nach 4:04 Stunden mit 5:7,7:6(2),7:6(5),6:7(6),3:6 beugen. Tsitsipas führte bei einer 2:1-Satzführung im vierten Satz schon mit 5:3, auch im ersten Satz hatte er bei 5:4 einen Satzball ausgelassen.

„Ich habe mich vom ersten Satz an gut gefühlt“, sagte Stricker. „Mehr als vier Stunden, das war ein harter Kampf, ich bin jetzt einfach super glücklich. Ich bin relativ sprachlos.“ Für den 20-Jährigen ist es der erste Einzug in eine dritte Runde bei einem Grand-Slam-Turnier. Der noch Weltranglisten-128. kratzt damit an den Top 100.

Turnierfavorit Novak Djokovic ließ in Runde zwei gegen den Spanier Bernabe Zapata Mirelles nicht anbrennen. Der Serbe siegte glatt in drei Sätzen: 6:4, 6:1, 6:1.

Bei den Frauen spielten sich Titelverteidigerin Iga Świątek und Mitfavoritin Coco Gauff recht souverän in die dritte Runde: Die topgesetzte Polin ließ sich von der Australierin Daria Saville immerhin 93 Minuten aufhalten, ehe sie 6:3,6:4 gewann. „Ich bin einfach nur happy, in der dritten Runde zu stehen.“ Noch auf dem Platz gab sie Andy Murray einen Korb. Der Schotte hatte sie als ideale Mixed-Partnerin bezeichnet, doch sie meinte, sie möchte sich ganz aufs Einzel konzentrieren.

Gauff glatt in zwei Sätzen weiter

Auch Zuschauerliebling Gauff kam diesmal glatt weiter. Nach dem schwer erkämpften Auftaktsieg über die Deutsche Laura Siegemund gewann die 19-jährige US-Amerikanerin das Duell der Jungstars mit der erst 16-jährigen Russin Mirra Andrejewa 6:3,6:2.

Bei den French Open hatte Gauff, die sich mit Hartplatz-Titeln in Washington und Cincinnati sehr stark auf die US Open eingeschlagen hat, noch mehr Mühe gehabt. „Ich habe davon gelernt, aggressiver zu sein. Sie hat eine große Zukunft vor sich“, sagte Gauff im Arthur Ashe Stadium.

Im Doppel ist der erste von fünf ÖTV-Doppelspielern bereits ausgeschieden. Sam Weissborn unterlag mit seinem monegassischen Partner Romain Arneodo dem Duo Nicolas Barrientos/Andre Goransson (COL/SWE) 6:7(5),4:6. (APA, klepa)

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