Nadal: "Ich würde lieber gegen jemanden anderen spielen"

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Rafael Nadal erreichte gegen den Franzosen Gasquet relativ mühelos das Finale der US-Open. Der Spanier, auf Hartplatz heuer noch ungeschlagen, muss sich in Flushing Meadows mit Wawrinka-Bezwinger Novak Djoković messen. Die Bilanz spricht für Nadal.

New york/Ag. Der Spanier Rafael Nadal ist relativ problemlos mit einem 6:4, 7:6, 6:2-Sieg gegen den Franzosen Richard Gasquet in das Herren-Finale der Tennis-US-Open eingezogen. Der Iberer entschied damit auch das elfte Duell mit dem „Musketier“ für sich. Sein Finalgegner Novak Djoković hatte davor mehr Mühe gehabt, um sich in New York gegen den Schweizer Stanislas Wawrinka in fünf Sätzen durchzusetzen. Das Endspiel ist für Montag (23 Uhr MESZ) angesetzt.

Gasquet bäumte sich in Satz zwei auf, indem er Nadal breakte. Davor hatte er 88 Aufschlagspiele en suite gewonnen. Im Tiebreak war es mit der Herrlichkeit aber vorbei. Damit bleibt Henric Cochet mit seinem Triumph 1928 der bisher letzte französische US-Open-Sieger der Herren. Gasquet war dennoch zufrieden: „Das Semifinale ist ein großes Ergebnis für mich“, sagte der 27-Jährige.

„Ich habe gut gespielt, nehme eine Menge Selbstvertrauen mit.“ Gasquets Ziel ist nun das Erreichen des World-Tour-Finales.

Für Nadal geht es nun aber um seinen zweiten US-Open-Titel nach 2010, bei Djoković wäre es der zweite nach 2011. In beiden Endspielen hatten die beiden gegeneinander – jeweils über vier Sätze – gespielt.

Es ist also ihr drittes Final-Duell in Flushing Meadows, insgesamt treffen sie zum 37. Mal aufeinander. Die Bilanz spricht für Nadal, auch wenn der lieber einen anderen Gegner hätte.

Vor einem Jahr musste er sich das Endspiel der US Open im Fernsehen anschauen. Sieben Monate konnte und durfte der Spanier wegen seiner langwierigen Knieverletzung kein Tennis spielen. Zwölf Monate später steht der 27-Jährige bei dem Grand-Slam-Spektakel in New York im Finale und könnte seine schier unglaubliche Comeback-Saison mit einem weiteren Titel krönen.

„Ich würde lieber gegen jemand anderen spielen, aber so ist es nun einmal“, scherzte Nadal nach seinem Sieg gegen Gasquet. „Seien wir doch mal ehrlich, in einem Finale würde ich lieber gegen einen spielen, gegen den ich größere Chancen hätte zu gewinnen“, sagte der Linkshänder in einer Mischung aus Respekt, Koketterie und Understatement.

Natürlich ist ein Finale gegen die Nummer eins der Welt die denkbar größte Herausforderung. Djoković wird unabhängig vom Ausgang des Matches seine Weltranglistenführung verteidigen. Sollte aber der Iberer in Flushing Meadows den Titel holen, würde er Djoković in der Weltrangliste schon bedrohlich naherücken.

Vorerst geht es aber um den US-Open-Titel. Djoković spielte im bisherigen Turnierverlauf überzeugend auf. Selbst als es nicht so gut lief und er im Halbfinale gegen Wawrinka in die Defensive geriet, gelang dem „Entfesselungskünstler“ aus Belgrad noch ein Sieg in fünf Sätzen.

Und dennoch sollte Nadal im Vorteil sein. 21:15 heißt es im Vergleich mit Djoković. Seine Jahresbilanz liest sich für die Gegner beängstigend. 59 Partien hat er seit seinem Comeback bestritten, nur drei verloren. Zwölf Turniere hat er gespielt, elfmal stand er im Finale, neunmal holte er den Titel. Auf Hartplatz ist er seit 21 Spielen bzw. heuer noch ungeschlagen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.09.2013)

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