Vorarlberg als Heimspiel für die Neos

Der aufwendige Wahlkampf hat sich ausgezahlt. Schwerer Rückschlag für die ÖVP.

Wien. Die Sensation zeichnete sich bereits nach den ersten fünf ausgezählten Gemeinden ab, als die Neos bei 9,2 Prozent der Stimmen lagen. In der Heimatgemeinde des Parteivorsitzenden Matthias Strolz, Dalaas (Bezirk Bludenz), erreichten sie sogar 39,9 Prozent und wurden damit stimmenstärkste Partei.

Landesweit erreichen die Neos laut vorläufigem Endergebnis 13 Prozent und liegen damit gleichauf mit der SPÖ, die im Vergleich zu 2008 einen Prozentpunkt einbüßt.

Ein Ergebnis, das nur auf den ersten Blick überrascht. Die Neos haben in Vorarlberg einen extrem aufwendigen, nicht nur auf die junge Bevölkerung abgestimmten Wahlkampf betrieben. Zudem hat Strolz im ganzen Land einen außergewöhnlich hohen Bekanntheitsgrad. „Ein Jahrhundertprojekt ist gelungen“, zeigte er sich in einer ersten Reaktion euphorisch. Im Falle des Verlusts der einfachen Mandatsmehrheit von SPÖ und ÖVP sei man auch bereit, Regierungsverantwortung zu übernehmen. „Wir sind gekommen, um zu gestalten.“

ÖVP mit schweren Verlusten

Einen schweren Rückschlag erleidet hingegen die Volkspartei, die gegenüber 2008 fünf Prozentpunkte verliert und auf 26Prozent (2008: 31,3) kommt. Für VP-Landeshauptmann Markus Wallner, der erst seit Dezember 2011 im Amt ist, bedeutet das schwache Abschneiden seiner Partei einen ersten persönlichen Rückschlag.

Deutliche Gewinne fährt mit 21 Prozent die FPÖ ein – ein Plus von fünf Prozentpunkten gegenüber 2008 (16,11). Die Grünen verlieren gegen den Bundestrend mit einem Prozentpunkt leicht und liegen mit 16Prozent (2008: 17,18) auf Platz drei. Das Team Stronach dürfte in Vorarlberg mit rund fünf Prozent ungefähr im Bundestrend liegen. Das BZÖ verliert massiv und erreicht nur 2,5Prozent – das bedeutet ein Minus von rund zehn Prozentpunkten (2008: 12,76). (kb)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.09.2013)

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