Wacker entwischt der roten Laterne

Fußball-Bundesliga. Innsbruck schaffte in letzter Minute ein 3:3-Remis gegen Admira und bleibt Neunter. Sturm ist weiter auf Höhenflug, WAC unter Kühbauer ungeschlagen.

Wien. Die Fans auf dem Innsbrucker Tivoli feierten das 3:3 ihrer Mannschaft im Kellerderby gegen die Admira fast wie einen Sieg. In letzter Minute hatte Lukas Hinterseer für Wacker zum Ausgleich getroffen und damit den Absturz auf den letzten Tabellenplatz verhindert. „Wir sind mit Kampf, Biss und Willen zurückgekommen. Gott sei Dank ist uns der Ausgleich noch gelungen, wir müssen zufrieden sein mit dem Punkt“, sagte der Stürmer der Tiroler.

Es war ein intensives Duell, das die 5212 Zuschauer zu sehen bekamen. Zunächst fälschte Hinterseer selbst einen Schuss von Schwab zum 0:1 in das eigene Tor ab (10.), wenig später traf Wallner zum Ausgleich (17.). Noch vor der Pause gingen die Gäste erneut in Führung. Ein versuchter Befreiungsschlag von Siller sprang von Domorauds Fuß in das Tor (31.). Unmittelbar nach Wiederanpfiff glichen die Innsbrucker durch Hinterseer erneut aus (46.), um sich dann wieder selbst das Leben schwer zu machen. Ein Foul von Siller bedeutete Rot für den Verteidiger und Elfmeter für die Admira – Schwab verwertete sicher (61.). In numerischer Unterzahl bewiesen die Innsbrucker Moral und wurden mit dem späten Ausgleich belohnt.

„Wir machen Tore, aber die, die wir bekommen, sind fast schon kabarettreif“, ärgerte sich Wacker-Trainer Roland Kirchler, der das Unentschieden als „gefühlten Sieg“ wertete. Dennoch hielt er fest: „Fighten allein ist zu wenig. Wir müssen nach hinten stabiler werden.“ Dem Doppeltorschützen Hinterseer sprach Kirchler besonderes Lob aus und legte den 22-Jährigen ÖFB-Teamchef Marcel Koller ans Herz. „Er ist ein Thema für das Nationalteam. Er trifft nicht nur in das eigene, sondern auch in das gegnerische Tor“, erklärte Kirchler mit einem Schmunzeln. Derzeit steht Hinterseer auf der Abrufliste.

Sturm Graz feierte mit dem 1:0-Erfolg über Grödig den vierten Sieg in den jüngsten fünf Bundesliga-Partien. Held eines fußballerisch mageren Abends war weniger Torschütze David Schloffer als Torhüter Benedikt Pliquett. Mit mehreren Glanzparaden im Finish sicherte der Gratzei-Ersatzmann den Sieg und erhöhte so auch den Druck im Duell mit dem Einser-Goalie, der kommende Runde nach seiner Sperre wieder einsatzbereit ist. „Nach der schweren Zeit ist das eine Genugtuung“, meinte der 28-Jährige, der bei seinem Vorgängerklub St. Pauli nur noch dritter Tormann gewesen war und jetzt den Zweikampf mit Gratzei eröffnete. „Das war schon eine Visitenkarte. Der Trainer wird es entscheiden, aber es sieht ganz gut aus.“

Ried festigte dank des späten Ausgleichs durch Clemens Walch beim WAC mit einem 1:1 Platz zwei in der Tabelle. Allerdings brachte erst der Ausschluss von Rnić (65.) die Innviertler ins Spiel zurück. „Natürlich ist ein weinendes Auge dabei. Mit elf Mann hätten wir das nie und nimmer aus der Hand gegeben“, haderte Dietmar Kühbauer, der als WAC-Trainer auch nach vier Spielen ungeschlagen ist.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.10.2013)

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