Inditex: Mode ist auch etwas für Anleger

Die Mutter der Textilkette Zara hat es verstanden, die Kunden in ihre Läden zu locken. Das hat sich bezahlt gemacht.

Wien. Begonnen hatte alles ganz klein und ziemlich bescheiden. Im spanischen A Coruña eröffneten Amancio Ortega Gaona und seine damalige Ehefrau Rosalia Mera Anfang der Siebzigerjahre einen kleinen Laden. Ein Textilgeschäft, das binnen weniger Jahre Unternehmen wie die schwedische Modekette Hennes & Mauritz in den Schatten stellte.

Heute ist Inditex eine der größte Textilhandelsketten. Mit 6100 Geschäften verteilt auf 86 Länder und rund 123.000 Mitarbeitern. Das Unternehmen ist vor allem für seine Modekette Zara bekannt, die auch den Grundstein für den Erfolg des spanischen Modehauses legte. Schnell wechselnde Kollektionen und die Fertigkeit, rasch auf die Wünsche der Kunden bei verträglichen Preisen reagieren zu können, haben den Konzern in den vergangenen Jahren nicht nur bei Kundinnen, sondern auch bei Anlegern beliebt gemacht. Und das, obwohl Spanien seit der Krise nicht gerade die begehrteste Investmentregion ist.

Die Analysten der Citigroup haben den Konzern erst kürzlich auf ihre „Most Preferred List“ für den europäischen Einzelhandelssektor gesetzt. Der Textilkonzern sei der qualitativ beste unter den von der Bank bewerteten Einzelhändlern.

Expansion nach China

Die Zara-Mutter hat heuer zwar eines ihrer schwächsten ersten Halbjahre hinter sich. Dennoch muss sich der Konzern nicht verstecken: Der Gewinn legte in den ersten sechs Monaten um ein Prozent auf 951 Mio. Euro zu. Und der Erlös stieg um sechs Prozent auf 7,7 Mrd. Euro. Für das dritte Quartal ist das Unternehmen wieder etwas optimistischer, da zu dessen Beginn die Umsätze um zehn Prozent angezogen haben. Auch bei der Citigroup erwartet man starke Zwischenberichte zum dritten und vierten Quartal.

Der so gut wie schuldenfreie Konzern versucht derzeit vor allem in China und Russland seine Mode unter die Konsumenten zu bringen. Rund 20 Prozent der Erlöse werden heute bereits in Asien erzielt. In Europa und auf dem Heimatmarkt Spanien verkauft Inditex aber noch immer die meisten seiner Artikel. Die Rohertragsmarge des Unternehmens liegt im Übrigen bei 58,6 Prozent und damit auf einem hohen Niveau. (ag./nst)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.10.2013)

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