Mit dem eigenen Betriebssystem Asha will Nokia den Wachstumsmarkt der billigen Smartphones für sich gewinnen.
Dass Nokia seinen große Herbst-Produktpräsentation in Abu Dhabi abhält, ist ein deutliches Signal: Der schwächelnde finnische Hersteller konzentriert sich auf neue Wachstumsmärkte. Und die liegen in Afrika und Asien. Die Märkte im Westen sind gesättigt und die Marktanteile auf die beiden Platzhirsche Android und iOS verteilt - jetzt stürzen sich die Hersteller auf Entwicklungsländer und Nokia wittert eine neue Chance. Am Dienstag hat Nokia-Boss Steven Elop in Abu Dhabi gleich drei neue Billig-Smartphones mit dem speziellen Betriebssystem Asha vorgestellt. Die Preise bewegen sich je nach Ausstattung zwischen rund 70 und rund 100 Euro. Waren Software und Hardware solcher Geräte vor Kurzem noch kaum mit Mittel- und Oberklasse-Smartphones vergleichbar, sind die neuen Asha-Geräte bereits erstaunlich ausgereift.
900 App-Entwickler verzeichnen bereits eine Mio. Downloads für die Asha-Plattform, gab Elop stolz zu Protokoll. Die genaue Zahl der Apps für Asha hat er zwar nicht beziffert, aber die Wesentlichen dürften verfügbar sein - darunter etwa Facebook und Twitter. Mit den schlichten, kleinen (3 Zoll) aber durchaus eleganten Smartphones können wie gewohnt E-Mails versendet werden, es gibt einen Browser und - ein besonderes Highlight der Pressekonferenz - sogar die Messaging-App WhatsApp. 350 Millionen Nutzer hat WhatsApp monatlich auf allen Plattformen, sagte Der Chef der Firma Jan Koum in Abu Dhabi. Sogar die Möglichkeit gute Fotos zu machen, ist nicht mehr teuren Smartphones vorbehalten. Die Kameras der Asha-Geräte bieten bis zu 5 Megapixel und die Kamera-App braucht sich hinter der umfangreichen Software, die Nokia auf Lumia-Geräten bietet, nicht mehr zu verstecken.
Gegen Ende des Jahres sollen die Smartphones Asha 500, 502 und 503 auch in Europa erhältlich sein.
(sg)