Alan nutzt einen Fallrückzieher als Visitenkarte

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Salzburg-Star Alan zauberte gegen Lüttich und arbeitet damit indirekt gegen das Nationalteam. Ko-Trainer Schmid verlässt den ÖFB.

Wien. Ein Schweizer blieb, von einem anderen musste der ÖFB am Freitag Abschied nehmen. Marcel Kollers Ko-Trainer, Fritz Schmid, beendete seine Tätigkeit wenige Tage vor dem Auftakt der Vorbereitung auf das Testspiel gegen die USA am 19. November. „Mir war zu Beginn meiner Arbeit beim ÖFB bewusst, dass ich durch dieses Engagement andere Projekte in meinem Tätigkeitsbereich zurückstellen muss“, wurde der 54-Jährige in der Aussendung zitiert. „Letztlich bin ich aber zum Entschluss gekommen, dass ich als Assistenztrainer meine gesamte Kapazität und meine Ressourcen nicht 100-prozentig ausschöpfen kann.“

Koller bedauerte den Rücktritt seines Landsmannes, den er seit mehr als 30 Jahren kennt. „Fritz Schmid war für den Aufbau des Teams ein ausgezeichneter und wichtiger Bestandteil. Mir persönlich tut es sehr leid, dass wir ihn nicht mehr im Team haben, aber seine beruflichen Entscheidungen sind zu akzeptieren“, erklärte der Teamchef.

Schmid war kurz nach Koller im November 2011 mit Thomas Janeschitz in den Betreuerstab aufgenommen worden. Vorerst wird seine Position nicht nachbesetzt.

Fallrückzieher als beste Eigenwerbung

Keine Klarheit herrscht beim ÖFB weiter in der Frage, ob Salzburg-Stürmer Alan im Fall einer Einbürgerung für das Team spielberechtigt wäre. Gemäß Fifa-Statuten muss der Brasilianer dafür jedenfalls mindestens zwei weitere Jahre in Österreich spielen, angesichts von Leistungen wie jener gegen Standard Lüttich scheint dies trotz laufenden Vertrages bis 2018 allerdings unwahrscheinlich.

In Belgien betrieb Alan beste Eigenwerbung, er führte Salzburg mit dem ebenfalls stark aufspielenden Kevin Kampl zum souveränen 3:1-Erfolg, der den vorzeitigen Aufstieg in die K.-o.-Phase bedeutete. Der 24-Jährige bereitete das 1:0 durch Dusan Svento vor, mit einem herrlichen Fallrückzieher besorgte er den Endstand. „Alan und Kampl sind Topspieler mit extrem hohem Niveau. Sie werden nicht mehr lange in Salzburg spielen“, schwärmte selbst Lüttich-Trainer Guy Luzon.

Roger Schmidt war mit der Vorstellung seiner Mannschaft zufrieden. „Wir geben uns aber nicht zufrieden mit dem, was wir jetzt erreicht haben“, betonte der Deutsche, dessen Mannschaft Anfang August gegen Fenerbahce letztmalig verloren hat. „Wir sind in der Lage, uns in zwei Spielen gegen einen starken Gegner durchzusetzen.“ Zweimal war Salzburg bereits der Aufstieg gelungen, doch 2010 kam dann gegen Lüttich ebenso wie 2012 gegen Metalist Charkiw das Aus.

Rapid kann nach dem 2:2 gegen Genk nur noch bangen und hoffen. „Wir haben eine tadellose Vorstellung abgeliefert. Wir haben nach vorn gespielt, Fußball gezeigt“, wollte Rapid-Trainer Zoran Barišić seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. „Bei manchen Situationen fehlt eben das Quäntchen Glück.“ Während Genk aus zwei Chancen zwei Tore machte, erwies sich das grün-weiße Offensivspiel einmal mehr als zu ineffizient. „Auf diesem Niveau muss man die Torchancen nutzen. Dieses Remis fühlt sich an wie eine Niederlage“, haderte Kapitän Steffen Hofmann.

Auf Rapid (gegen Grödig) und Salzburg (gegen Admira) wartet am Sonntag wieder der Liga-Alltag. Bereits heute (19 Uhr) empfängt Austria den WAC. Bei Violett gilt es die 0:4-Niederlage gegen Atletico Madrid abzuhaken und den gegen Wr. Neustadt gezeigten Formanstieg zu bestätigen. Die Niederösterreicher gastieren beim Vorletzten Innsbruck und können wichtige Punkte im Abstiegskampf sammeln. (ag./swi)

Samstag: Innsbruck – Wr. Neustadt (16.30), Austria – WAC, Sturm – Ried (je 19 Uhr).

Sonntag: Grödig – Rapid (16.30 Uhr), Admira – Salzburg (19 Uhr).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.11.2013)

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