Baby vom Stiefvater: Mann nun einschlägig verurteilt

Jener Mann, der in Güssing eine Elfjährige geschwängert haben soll, wurde am Freitag wegen eines ähnlichen Deliktes verurteilt.

Jener Mann, der im Bezirk Güssing seine Stieftochter missbraucht und geschwängert haben soll - die Zwölfjährige hat in der vergangenen Woche ein Kind zur Welt gebracht - ist am Freitag im Wiener Justizpalast wegen eines anderen sexuellen Übergriffs (ebenfalls auf ein minderjähriges Mädchen) rechtskräftig zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Wiener Oberlandesgericht (OLG) verhängte über den 33-Jährigen wegen schweren sexuellen Missbrauchs und Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses drei Jahre und acht Monate Haft - das Urteil ist rechtskräftig.

Der Beschäftigungslose hatte sich zwischen Herbst 2005 und März 2006 im Bezirk Oberwart regelmäßig an einem zehnjährigen Mädchen vergangen, das aus einer vorangegangenen Beziehung seiner Ehefrau stammte, die er 2001 geheiratet hatte. Das Landesgericht Eisenstadt hatte ihn deswegen im Jänner 2013 zu drei Jahren und zwei Monaten verurteilt, ein Berufungssenat des OLG leistete nun der Strafberufung der Staatsanwaltschaft Folge und erhöhte die Strafe „wegen des geringen Alters des Opfers“ um ein halbes Jahr, wie der vorsitzende Richter Dietmar Krenn in der Urteilsbegründung ausführte.

Mittlerweile wurde bekannt, dass der Mann bereits 1999 aufgefallen war. Der (längst aufgelöste) Wiener Jugendgerichtshof hatte 1999 ein Verfahren wegen sexuellen Missbrauchs von Unmündigen gegen den gebürtigen Wiener geführt.  Der Täter entging einer Verurteilung: Der Jugendgerichtshof stellte das Verfahren unter Setzung einer zweijährigen Probezeit und der Weisung, sich einer psychotherapeutischen Behandlung zu unterziehen, ein. Ab 2005 kam es dann zu den Übergriffen in Oberwart, für die der Mann am Freitag verurteilt wurde.

Mutter war über Vorleben des Mannes informiert

Die Mutter des zwölfjährigen Mädchens, das vor Tagen zu Hause im Bezirk Güssing ein Kind zur Welt brachte, soll von den Vorwürfen und dem laufenden Prozess gegen ihren Lebensgefährten informiert gewesen sein. Sie hatte ihn vor Kurzem trotzdem geheiratet.

Die Frau hat dem deutschen TV-Sender RTL nun ein Interview gegeben. Sie sagte, sie habe von der Schwangerschaft ihrer Tochter nichts mitbekommen. Die sichtbare Gewichtszunahme ihrer zwölfjährigen Tochter habe sie nicht so gedeutet: "Ich habe immer geglaubt, dadurch dass sie in der Pubertät ist, dass das normal ist, wie sie gebaut ist", sagte sie.

Am Dienstag war dieser schwere Fall von sexuellem Kindesmissbrauch im Südburgenland bekannt geworden. Die Zwölfjährige, die laut Medienberichten notoperiert werden musste und erst Tage nach der Hausgeburt ins Spital gebracht worden sein soll, wird wie ihr Baby nach wie vor medizinisch und psychologisch in einem Krankenhaus betreut.

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