Neos wollen bei Vorarlberger Landtagswahl antreten

Neos-Chef Matthias Strolz und der abgelöste Vorarlberg-Landessprecher Gerald Loacker.
Neos-Chef Matthias Strolz und der abgelöste Vorarlberg-Landessprecher Gerald Loacker.(c) Neos (Annika Hartmann)
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Die Partei will "mit guten Ideen mehr Farbe ins tiefschwarze Vorarlberg bringen". Chris Alge wird neuer Landessprecher.

Die Neos wollen bei der Vorarlberger Landtagswahl 2014 antreten. Die Partei präsentierte dazu am Montagabend einen neuen, vierköpfigen Landesvorstand. Der Unternehmer Chris Alge (50) löst Gerald Loacker als Landessprecher ab, weil dieser sich auf seine Aufgaben im Nationalrat konzentrieren will, hieß es in einer Aussendung der Partei.

Bei der ersten Landesmitgliederversammlung in Feldkirch wurde der neue Landesvorstand vorgestellt. Neben Loacker gehören dem Gremium der Mediziner Mathias Scheyer (57), Leiter der Chirurgie am LKH Bludenz, die zweifache Mutter und Betriebswirtin Sabine Scheffknecht-Sinz (35) und der Outdoor-Unternehmer Alge an. Seine Firma High 5 bietet Aktivitäten wie Rafting, Bungyjumping, Kanufahren oder Canyoning an.

"Parteien haben vergessen, wem sie zu dienen haben"

Mit Alge, der schon im Berufsleben erfolgreich neue Wege beschritten habe, habe man eine starke Persönlichkeit für die Aufgabe als Landessprecher gewinnen können, so Loacker. Chris Alge trat in der Vergangenheit als Unterstützer der ÖVP auf, zuletzt in der überparteilichen Initiative für Herbert Sausgruber anlässlich der Landtagswahl 2009. "Die Parteien haben vergessen, wem sie zu dienen haben. Es geht nicht darum, sich selbst der Nächste zu sein, sondern um unser Land und das Wohlergehen aller Menschen, die hier leben", erklärte Alge. Er wolle vor allem sein Know-how in den Bereichen Organisationsentwicklung und Teambuilding einbringen, um einen "neuen Führungsstil in der politischen Kultur in Vorarlberg zu verankern".

Wachsende Unzufriedenheit und politischer Stillstand waren die Beweggründe für Scheffknecht-Sinz und Scheyer, sich bei den Neos zu engagieren. Er wünsche sich ein Vorarlberg, in dem weniger Bürokratie und mehr Eigenverantwortung herrschten, so Scheyer. "Unser Wohlstand wird nicht zu halten sein, wenn die Politik des Bewahrens und Schönredens anhält", so Scheffknecht-Sinz. Laut Alge wollen die Neos "mit guten Ideen mehr Farbe ins tiefschwarze Vorarlberg bringen" und als "liberale Bürgerbewegung" eine Alternative zu den etablierten Parteien sein.

Wahlen voraussichtlich im September 2014

Auch organisatorisch wurden die Weichen gestellt. So haben die Neos in der Dornbirner Schubertstraße Räumlichkeiten für die neue Landeszentrale angemietet. Zudem wurde Florian Schrei als neuer Landeskoordinator eingesetzt. Er wird die Geschäfte der Landesgruppe führen.

Die Vorarlberger Landtagswahl findet voraussichtlich im September 2014 statt. Die Neos hatten bei ihrem Antreten bei der Nationalratswahl mit Spitzenergebnissen in Vorarlberg überrascht. So erreichte die neue Gruppierung in 20 Gemeinden auf Anhieb eine Zustimmung von über 15 Prozent, in vielen weiteren Kommunen lag ihr Anteil über zehn Prozent. In der Heimatgemeinde von Spitzenkandidat Matthias Strolz, Dalaas (Bezirk Bludenz), wurden die Neos mit 39,9 Prozent sogar stimmenstärkste Partei.

(APA)

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