Südafrika

Südafrikas Zulu-Chef Buthelezi mit 95 Jahren gestorben

Mangosuthu „Gatsha“ Buthelezi starb Samstagfrüh im Alter von 95 Jahren.
Mangosuthu „Gatsha“ Buthelezi starb Samstagfrüh im Alter von 95 Jahren.Reuters / Finbarr O'reilly
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Der spätere Innenminister von Nelson Mandela galt lange als Hoffnungsträger, wurde aber auch als Handlanger der Apartheid-Regierung kritisiert.

Eine der umstrittensten Persönlichkeiten aus dem südafrikanischen Freiheitskampf ist tot. Mangosuthu „Gatsha“ Buthelezi starb Samstagfrüh im Alter von 95 Jahren, wie Präsident Cyril Ramaphosa auf X (vormals Twitter) schrieb. Der Zulu-Häuptling, Parteichef und spätere Innenminister von Nelson Mandela ist einer der letzten überlebenden Protagonisten des Anti-Apartheid-Kampfes am Kap.

Ramaphosa zeigte sich „zutiefst traurig“ über den Tod des langjährigen IFP-Vorsitzenden und würdigte ihn als einen „herausragenden Anführer im politischen und kulturellen Leben unserer Nation“, darunter auch das „Auf und Ab unseres Freiheitskampfes“.

Lange Zeit galt er als Hoffnungsträger und Freiheitskämpfer, wurde von seinen früheren Verbündeten und späteren Gegnern beim Afrikanischen Nationalkongress (ANC) aber auch als Handlanger der Apartheid-Regierung kritisiert.

Buthelezi für gewaltfreie Konfliktlösung

Anders als Mandelas ANC lehnte er den bewaffneten Kampf gegen die rassistische weiße Apartheidregierung ab und trat für eine gewaltfreie Konfliktlösung ein. Apartheid war eine staatliche Doktrin, nach der früher Schwarze und Weiße in Südafrika voneinander getrennt wurden. Zwar forderte er die Freilassung seines Weggefährten Mandela, doch wurde er auch durchaus als gewiefter Profiteur der weißen Apartheidregierung gesehen.

Der aus einer Königsfamilie des großen Zulu-Volkes stammende Buthelezi hatte nach einem Geschichtestudium 1953 die Leitung des Buthelezi-Clans übernommen, 1975 gründete er die IFP, zunächst als Organisation für die Zulu-Kultur. 1976 wurde er Regierungschef des von der Apartheid-Regierung als autonom betrachteten Stammesgebiets KwaZulu in Natal. Die Anhänger des damals in Südafrika verbotenen ANC schlossen die Inkatha aus, als sie 1983 das Sammelbecken United Democratic Front (UDF) gründeten. Der Konflikt beider Gruppen führte zu einem grausamen Machtkampf mit mehr als 20.000 Toten.

Buthelezi behielt bis ins hohe Alter sein Abgeordneten-Mandat. Erst vor wenigen Jahren hatte der vollbärtige Politiker den Vorsitz der von ihm gegründeten Inkatha-Freiheitspartei (IFP) abgegeben. (APA)

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