Hunde richten sich beim Pipi nach Norden

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HundezoneMichaela Bruckberger
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Bei immer mehr Tieren zeigt sich ein Magnetsinn.

Falls Sie einen Hund nicht nur besitzen, sondern mit ihm auch in der Natur unterwegs sind und ihn frei laufen lassen, dann sollten Sie ihn das nächste Mal gut im Auge behalten, und außer dem Hund noch etwas mitnehmen: einen Kompass. Dann werden Sie (hoffentlich) staunenden Auges bemerken, dass er sich, wenn er ein Bein hebt oder einen Haufen setzt, bevorzugt nach Norden richtet.

Das ist die jüngste Überraschung von Hynek Burda, der 2008 bemerkte, dass Rinder und Hirsche beim Weiden und Schlafen die Nord-/Südachse bevorzugen. Seitdem findet der Biologe der Universitäten Prag und Duisburg-Essen den Magnetsinn, wo immer er hinsieht: Füchse nutzen ihn zum Jagen, Enten zum koordinierten Landen auf dem Wasser. Karpfen haben ihn auch – das hat Hynek an Fischen in Zubern auf Weihnachtsmärkten erhoben –, bei ihnen weiß man nicht, wozu. Bei Hunden weiß man es auch noch nicht, und bei ihnen ist der Sinn sensibler: Kleinste Störungen im Magnetfeld bringen die Fäkalienabsetzrichtung durcheinander (Frontiers in Zoology, 27.12.). Wenn man aber die Störungen herausrechnet, dann dominiert Nord/Süd, das zeigte sich an über 7000 Beobachtungen – exakt: 5582 Pipis, 1893 Kackas – von 70 Hunden. (jl)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.01.2014)

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