Mit Federn, Haut und Haar

Armenien, Georgien II: Überleben zwischen Kirche und Wein

Kirchen und Klöster dominieren die Tour durch den Kaukasus. Seit über 1700 Jahren versteht man sich als Bollwerk des Christentums in diesem heiß umkämpften Gebiet.

Trotz oder gerade wegen der immer wiederkehrenden Pogrome, Zerstörungen und Fremdherrschaft erhielten sich die Armenier und Georgier ihre Kulturen. Einschließlich einer schier unglaublichen Gastfreundschaft und Lebensfreude – erlebt im Zuge einer Rundreise. So etwa war unsere Gruppe nach drei anstrengenden Wochen am letzten Tag in Richtung Tiflis unterwegs. Für eine „richtige“ Mittagspause war keine Zeit mehr. Also hielt der Bus zum Verpflegungfassen an einem der urigen Märkte, dann an einer Landstraße, wo wir im Baumschatten wie die Hühner auf der Stange auf einer der allgegenwärtigen Gasleitungen hockend, Brot, Käse und Wein genossen; alsbald erschien ein Mitarbeiter des mondänen Weingutes, vor dessen Toren wir ungeplant lagerten. Nicht etwa, um uns zu vertreiben, vielmehr versorgte er uns freundlich mit sechs Litern exzellenten Rotweins – was georgisch-österreichische Gesänge und eine ziemlich beschwingte Weiterfahrt nach sich zog.

Kirchen und Klöster dominierten die Tour durch den Kaukasus – viele davon in den 1990ern noch Schutthaufen. Seit über 1700 Jahren versteht man sich als Bollwerk des Christentums in diesem heiß umkämpften Gebiet. Wie schon so oft zuvor hat man daher viele der uralten Kultstätten wieder aufgebaut. Trotz der wiederkehrenden Zerstörung retteten vor allem die Armenier viele ihrer großartigen alten Handschriften – heute zu sehen im noch zur Sowjetzeit erbauten „Matenadaran“, Jerewans Handschriftenmuseum.

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